ASIEN/CHINA - Die katholische Gemeinde trauert um den ersten Apostolischen Präfekten von Kiangchow, Bischof Augustin Zheng Shouduo, der zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde und dabei sein starkes Gemüt und gleichsam seine große Demut unter Beweis stellte

Montag, 28 August 2006

Kiangchow (Fidesdienst) - Am Sonntag, den 16. Juli starb im Alter von 89 Jahren Bischof Augustin Zheng Shouduo von der Apostolischen Präfektur Kiangchow (Xinjiang/Yuncheng) in der Provinz Shanxi (Festlandchina), rund 670 Kilometer südwestliche von Peking. Der Bischof wurde am 17. März 1917 geboren. Er war seit langer Zeit krank und dabei jedoch geistig bis zu seinem Ende wach. Er empfing 1949 die Priesterweihe und wurde 1982 zum Bischof geweiht. Er war der erste Bischof der Präfektur Kiangchow (Xinjiang/Yuncheng).
Als Revolutionsgegner wurde er 1964 zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Für seine starkes Gemüt, seine Ehrlichkeit und seine Demut, die er während dieser Zeit unter Beweis stellte, wurde er von allen bewundert. Es wird erzählt, dass ein Lehrer einer weiterführenden Schule, der den Geistlichen immer kritisiert hatte, jedoch von dessen Zeugnis beeindruckt war, sich Ende der 80er Jahre taufen ließ.
Wer Bischof Zheng kannte, erinnert ihn als einen herzlichen Mann, der gute Beziehungen zu allen unterhielt: er war ein fleißiger Menschen und bemühte sich als Hirte vor allem um die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten. Sein geistliches Leben war vor allem von großer Demut und einer ausgeprägten Marienverehrung gekennzeichnet.
Die Apostolische Präfektur Kiangchow (Xinjiang/Yuncheng) hat heute über 10.000 katholische Gläubige, größtenteils Bauern, die in 17 Verwaltungsbezirken auf einer Fläche von 17.000 qkm verteilt leben: Es gibt 29 Priester, von denen 27 von Bischof Zheng geweiht wurden, und rund vierzig Schwestern aus der von dem Bischof gegründeten Kongregation „Pu Zhao“.
Die katholische Gemeinde der Präfektur engagiert sich vor allem in Kliniken, Krankenhäusern, Krankenstationen und Heimen für Waisenkinder und behinderte Kinder für die Gesellschaft.
Am Trauergottesdienst für den verstorbenen Bischof nahmen am Vorabend der Begräbnisfeier über 1.000 Gläubige teil. Die Begräbnisfeier fand am 25. Juli in der Kirche von der Unbefleckten Empfängnis statt. Es nahmen einige B9ischöfe aus der Region und rund 50 Priester aus der Präfektur und den benachbarten Diözesen teil: anwesend waren auch Vertreter der Regierungsbehörden, zu denen der Geistliche stets offene und herzliche Beziehungen unterhielt. (SL) (Fidesdienst, 28/08/2006 - 33 Zeilen, 357 Worte)


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