AFRIKA/MOSAMBIK - Im Rahmen eines Hilfsprogramms werden erstmals von Moma aus antiretrovirale Medikamente in den ländlichen Gebieten Mosambiks verteilt

Mittwoch, 26 Juli 2006

Rom (Fidesdienst) - Moma befindet sich an der Küste Mosambiks rund 250 Kilometer von Nampula, der drittgrößten Stadt des Landes entfernt. Die Region um Moma gehört zu den ärmsten Regionen eines der ärmsten Länder der Welt. Hier hat der italienische Ärzteverband „CUAMM-Medici con l’Africa“ ein ganzes Krankenhaus wieder funktionsfähig gemacht und von hier aus werden erstmals antiretrovirale Medikamenten an Aids-Kranke in den ländlichen Gebieten Mosambiks verteilt.
Die Medikamente werden in einer Abteilung des Krankenhauses verteilt, die nicht von den anderen getrennt ist, damit HIV-infizierte Patienten nicht von den anderen erkannt und diskriminiert werden. In den anderen Abteilungen des Krankenhauses werden andere Krankheiten behandelt, die hier ebenso tödlich sind wir Aids, da es zu wenige Medikamente gibt, die Zahl der Ärzte unzureichend ist, und das Personal noch keine angemessene Ausbildung besitzt.
Das Krankenhaus ist für Moma bereits wie ein Wunder, wo 40.000 Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser leben. Mit Strom wird die Kleinstadt für etwa 4 Stunden am Tag mit einem Stromgenerator versorgt. Die meisten Mosambiker leben in ländlichen Gebieten. In den Städten leben nur rund 38% der Bevölkerung.
Jedes Jahr kommen rund 1.600 Kinder zur Welt und jeden Tag werden 150 bis 200 Neugeborene gewogen. Die Wartezeiten im Krankenhaus sind lang, es steht nur eine Krankenschwester zur Verfügung und eine Hebamme des CUAMM versucht schwangere Frauen von der Notwendigkeit eines Aids-Tests und der Verabreichung von vorbeugenden Therapien zur Bekämpfung einer Übertragung von der Mutter auf das Kind zu überzeugen.
Die Prävention und die Verteilung von antiretroviralen Medikamenten ist vor allem in den ländlichen Gebieten eine Herausforderung: 2005 erhielten nach Angaben von UNAIDS nur 9% der HIV-Infizierten eine Behandlung im Rahmen von Regierungsprogrammen. Heute befinden sich insgesamt 25.000 Patienten in einer Therapie, die pro Patient im Jahr rund 160 bis 250 Dollar kostet. Die Therapie muss mindestens von 90% der betreuten Patienten konsequent durchgeführt werden, andernfalls besteht das Risiko, dass das Virus resistent wird. Bis heute haben nur 5% der behandelten Patienten die Therapie abgebrochen. (AP) (Fidesdienst, 26/07/2006 - 30 Zeilen, 341 Worte)


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