ASIEN/CHINA - Der emeritierte Bischof der Apostolischen Präfektur Tsitsihar, Paul Guo Wenzhi, ist gestorben: er war ein schweigsamer, standhafter und pflichtbewusster Hirte

Donnerstag, 20 Juli 2006

Rom (Fidesdienst) - Am Donnerstag, den 29. Juni 2006, starb Bischof Paul Guo Wenzhi im Alter von 89 Jahren. Er hatte die Apostolische Präfektur Tsitsihar (Qiqihar) in der chinesischen Provinz Heilongjiang geleitet. Der Bischof war seit langem krank und verbrachte die letzten Jahr im Rollstuhl, was ihm jedoch nicht seine Lebensfreude und das Vertrauen auf Gott nehmen konnte.
Bischof Guo wurde am 11. Januar 1918 als Sohn einer katholischen Familie geboren und besuchte zunächst das Priesterseminar in Changchun und später in Peking. Nach dem Abschluss des Philosophie- und Theologiestudiums wurde er 1948 zum Priester geweiht. Am 15. Mai 1989 empfing er die Bischofsweihe.
Im Jahr 1954 wurde er wegen seiner Treue zur katholischen Kirche und zum Papst inhaftiert. Zehn Jahre verbrachte er in einer Autofabrik „Linag Xiang“ im Arbeitslager in Peking. 1966 wurde er nach Xinjiang in ein Militärlager für landwirtschaftliche Tätigkeit geschickt, seit 1979 unterrichtete er in eine weiterführenden Schule in Bachunxian Englisch. Erste 1985 konnte er nach Quiqihar zurückkehren und sich seiner Tätigkeit als Seelsorger von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft widmen-
Bischof Guo engagierte sich für das Apostolat und die Evangelisierung nicht nur in der ihm Anvertrauten Präfektur, sondern in der ganzen Provinz Heilongjiang, und gründete ein Priesterseminar und eine Schwesternkongregation und belebte damit eine katholische Gemeinde, die lange auf eine pastorale Begleitung verzichten musste.
Wer den Bischof persönlich kannte, bezeichnet den Geistlichen als einen schweigsamen Mann, der in seinem Leben als Hirte jedoch stets Standhaftigkeit und Pflichtbewusstsein unter Beweis stellte und dafür beim Klerus und bei den Gläubigen beliebt war.
In der Apostolische Präfektur Qiqihar die Bischof Guo nach der Wiedereröffnung der Kirchen im Jahr 1980 leitete, gibt es viele Ordensberufe sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Gegenwärtig leben hier über 25.000 Katholiken. Es gibt 40 junge Priester, 40 Schwestern aus der Kongregation der heiligen Theresa und rund 20 Seminaristen.
Die Gläubigen, denen die Begräbnisfeier für den geliebten Hirten untersagt wurde, wissen ihren Bischof im Himmel, von wo aus er weiter für sie beten wird und für alle die ihm im Leben und im Tod Leid zugefügt haben. (SL) (Fidesdienst, 20/07/2006 - 31 Zeilen, 363 Worte)


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