ASIEN/LIBANON - Im Libanon ist die Situation für 700.000 Flüchtlinge dramatisch. Hilfsprogramme der Caritas und des Flüchtingshochkommissariats der Vereinten Nationen

Donnerstag, 20 Juli 2006

Beriut (Fidesdienst) - Die Situation der Flüchtlinge im Libanon spitzt sich zu: rund 700.000 Vertriebene haben ihre Wohnungen verlassen und in sicheren Gegenden des Landes und in Syrien Zuflucht gesucht, nachdem am 12. Juli vergangenen Jahres der Konflikt mit Israel begann. Internationale Organisationen wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und die Caritas versuchen trotz der schwierigen Kriegssituation Hilfsprogramme auf den Weg zu bringen. Caritas Libanon, die im Land zahlreiche Einrichtungen besitzt, wurde von der libanesischen Regierung gebeten, sich um 50.000 Vertriebenenfamilien zu kümmern, die größtenteils in öffentlichen Einrichtungen und Schulen in Tiro und Beirut untergebracht sind. Wie das katholische Hilfswerk betont werden vor allem Lebensmittel, Wasser und Medikamente insbesondere für Kinder und Senioren dringend benötigt.
Das UNHCR wird ein Nothilfe-Team mit elf Mitarbeitern in den Libanon entstehen, die die Situation der Binnenflüchtlinge vor Ort prüfen soll. Das Team wird mit seiner Mission in Damaskus beginnen und dann nach Beirut weiterreisen, wo sie von einer Gruppe von UN-Mitarbeitern erwartet werden, die sich bereits vor Ort befinden.
Das Personal der UNHCR beobachtet bereits die Situation in den Tälern des Schuf-Gebirges, wo nach Angaben der UN-Mitarbeiter rund 40.000 der insgesamt 60.000 Menschen, die hier Zuflucht suchten bei Angehörigen oder Freunden unterkamen. Weitere 20.000 Menschen sind in öffentlichen und kommunalen Einrichtungen untergebracht.
Mit den Vorräten an humanitären Hilfsmitteln - wie Zelte, Plastikplanen und Decken - in den Lagern in den Nachbarländern Syrien und Jordanien, wird das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen innerhalb kurzer Zeit Hilfe leisten können.
Die Hilfsprogramme des UNHCR werden in enger Zusammenarbeit mit den libanesischen Behörden und mit internationalen Partnerorganisationen, darunter das Internationale Rote Kreuz, durchgeführt. Das UNHCR wird anfangs rund 10.000 Flüchtlingsfamilien betreuen, insbesondere Familien, die in öffentlichen Einrichtungen untergebracht wurden.
Einen Spendenaufruf zur Finanzierung der UNHCR-Programme werden die Vereinten Nationen in den kommenden Tagen lancieren.
Wie die Beobachter der Vereinten Nationen berichten, verlassen an der Grenze zwischen Syrien und Libanon vor allem syrische Staatsbürger, die sich aus Arbeitsgründen vorübergehend im Libanon aufhalten das Land. Auch wohlhabenden Libanesen, verlassen das Land, sind dabei jedoch nicht auf Hilfe angewiesen. Während Bürger aus Drittländern, die zum Teil auch ohne Dokumente versuchen das Land zu verlassen, an der Grenze blockiert werden. Das UNHCR versucht für diese Menschen in Zusammenarbeit mit den syrischen Einwanderungsbehörden eine Lösung zu finden.
Das UNHCR verfolgt auch die Entwicklung der Situation für die rund 20.000 Flüchtlinge und Asylbewerber aus dem Iran und dem Sudan, die sich im Libanon aufhalten. (Fidesdienst, 20/07/2006 - 40 Zeilen, 416 Worte)


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