AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - Es ist die wahre Umkehr aller notwendig, wenn wir die herrschende Unordnung überwinden wollen, die Quelle der Gewalt ist: Appell der Bischöfe zum Abschluss der Vollversammlung

Donnerstag, 20 Juli 2006

Santo Domingo (Fidesdienst) - Zum Abschluss der XLIV. Vollversammlung der Bischofskonferenz der Dominikanischen Republik veröffentlichten die Bischöfe eine Botschaft in dem sie die Bürger des Landes und alle Menschen guten Willens zu Hoffnung ermutigen. In ihrer Botschaft mit dem Titel „Ja zum Leben, nein zu den Waffen“ beklagen die Bischöfe an erster Stelle das Klima der Gewalt und der Unsicherheit, von der die gesamte Bevölkerung betroffen ist, und erklären sich solidarisch mit den Familie, die um einen ermordeten Angehörigen trauern. Die Bischöfe erinnern an die Verbindung zwischen Gewalt und Drogenkonsum und -handel sowie zur internationalen Gewalt.
„In jedem Land“, heißt es in der Botschaft weiter, „das sich für zivilisiert hält, muss vor allem das Gesetz herrschen. Und das Gesetz muss Ausdruck der Gerechtigkeit sein. Und die Gerechtigkeit Achtung für die Rechte der Anderen. Das eigene Leben, die Sicherheit und die unverletzbare Würde sind grundlegende Rechte jedes Menschen. Gegen diese Rechte verstoßen die Gewalt und der private Waffenbesitz, auch wenn man einen ungerechtfertigten Waffenschein besitzt. Die Mehrheit der Dominikaner, die einen gesunden Menschenverstand besitzen, lehnen diese beiden Phänomene ab“.
Der Ursprung sei nichts anderes als die herrschende Ordnungslosigkeit, so die Bischöfe. Persönliche und familiäre, soziale und wirtschaftliche, politische und kulturelle, nationale und internationale Unordnung. Ideologische und ethische Unordnung, ungeordnetes Denken und Verhalten. All dies führe zu Ablehnung, Entmutigung und Gewalt. Nach Ansicht der Bischöfe ist deshalb eine Neuordnung der heutigen Welt in den einzelnen Ländern und auf internationaler Ebene dringend notwendig, was jedoch eine wahre Umkehr aller erfordere.
Sodann befassen sich die Bischöfe auch mit dem Thema Abtreibung, denn, wenn es unakzeptabel ist, einen Menschen wegen eines Raubes zu ermorden, „so ist auch die Gewalt, die am Leben zum Zeitpunkt seiner Zeugung (Abtreibung) bis zu seinem natürlichen Ende (Euthanasie) inakzeptabel“.
Die Bischöfe äußern sich auch besorgt hinsichtlich einiger Probleme, unter denen die Bevölkerung weiterhin leidet, wie zum Beispiel das Problem der Stromversorgung, das weiterhin ungelöst bleibt, und „angesichts der Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlergehen des Landes eine Priorität sein sollte“. Was das Thema Erziehung anbelangt, die die Bischöfe als „Schlüssel für den Aufschwung des Landes“ bezeichnen, fordern die Bischöfe die Gesellschaft um „nachhaltige und großzügige Unterstützung, wenn es um die Bewältigung eines so grundlegenden Problems geht“. Sodann fordern die Bischöfe die Regierung um die Verwirklichung von Programmen beim Wohnungsbau auf, die sie als wichtig bezeichnen, „da sie sich auf die Lebensqualität auswirken und ein würdiges Leben der Familien fördern“. Schließlich bitten die Bischöfe auch um Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
Abschließend appellieren die Bischöfe auch an die Priester und Pastoralarbeiter, die sie darum bitten „weiterhin auf die hohen Werte des Geistes, der Liebe und der Achtung für das Leben zu bestehen, die Pflege der Tugenden zu fördern, die Bedürfnisse der anderen als ihre eigenen zu betrachten, Pfarrschulen zu eröffnen, wo es keine staatlichen Schulen gibt, Menschen nahe zu stehen, die unter den Auswirkungen der Gewalt leiden, sich unermüdlich für die Jugend einzusetzen, bei der Lösung der Probleme zusammenzuwirken, zum Herrn zu beten, damit er die Herzen bewegen möge und sich Gewalttätern zu nähern, damit diese ihre Stimme hören und zu Tätern des Guten werden, die eigenen Türen öffnen, sich angenommen fühlen und ihr Leben ändern“. (RG) (Fidesdienst, 20/07/2006 - 47 Zeilen, 547 Worte)


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