Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Honiara (Fidesdienst) - Mit ihren Jugendgruppen auf den Salomonen möchten die Vinzentiner die Jugendlichen vor allem vor Gewalt und Drogen bewahren und sie zu menschlichen und christlichen Werten hinführen. Dabei versuchen sie vor allem das Charisma der Anhänger des heiligen Vinzenz von Paul umzusetzen. Vor kurzem fand in Tenaru die Jahresversammlung der Jugendgruppen statt, bei der über 500 Jugendliche sich mit dem Thema „Der Dienst an den Armen führt uns zu Jesus“ befassten. Auf dem Programm standen das gemeinsame Gebet, Vorträge, Reflexion und Gruppenarbeit, wobei die Verbreitung von Gewalt und von Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie Kriminalität im Mittelpunkt standen. Unter den Jugendlichen sollte insbesondere das Bewusstsein von der Bedeutung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern gefördert werden, damit starke und gesunde Familien entstehen, die dem Leben offen gegenüberstehen. Die Jugendlichen hatten auch die Möglichkeit zur Teilnahme an Katecheseveranstaltungen und liturgischen Feiern.
Rund 50% der Einwohner der Salomonen (insgesamt 450.000) sind unter 18 Jahre alt. Viele Jugendlichen sind von einer weit verbreiteten Arbeitslosigkeit betroffen, obschon Arbeitskräfte im Lebensmittelbereich, im Fischfang und in der Landwirtschaft gesucht werden. In den Dörfern gab es trotz des fünfjährigen Bürgerkriegs keine Lebensmittelknappheit und das traditionelle Brauchtum legt besonderen Wert auf den Schutz von Frauen und Jugendlichen: aus diesem Grund haben die Jungendlichen nicht sehr unter dem Krieg gelitten. Zu den Hauptproblemen des Landes gehört die Bildung: nur rund 20-25% der Jugendlichen besuchen eine Schule und 35% der Schüler mit einem Grundschulabschluss setzten das Studium nicht fort. Unter den Jugendlichen herrscht eine weit verbreitete Arbeitslosigkeit: 90% rauchen Haschisch, das auf der Insel wild wächst, obschon das Phänomen in Städten wie Honiara weiter verbreitet ist, als in den ländlichen Gebieten. Auch der Alkoholkonsum nimmt unter den Jugendlichen zu, was Soziologen, Erziehern und Zivilbehörden Sorge bereitet.
Wie die Vinzentiner mitteilen, spielt auf den Salomonen nach den Jahren des Bürgerkriegs deshalb vor allem das Engagement im Bildungs- und Erziehungswesen eine wichtige Rolle wenn es um das zukünftige Wohlergehen des Landes geht: dabei sei das Mitwirken aller Gesellschaftsteile notwendig.
„Die Erfahrung der Vinzentiner Jugendgruppen ist sehr nützlich, wenn es darum geht die Jugendlichen Gott und untereinander näher zu bringen“, betonten die Veranstalter des Jugendtreffens. Außerdem seien solche Treffen auch eine Schmiede für Priester- und Ordensberufe unter Jungen und Mädchen. (PA) (Fidesdienst, 19/07/2006 - 34 Zeilen, 382 Worte)
