AFRIKA - Afrikanische Auslandsgemeinden in Rom und die pastorale Begleitung der Kirche (2) - Ghana, Senegal, Nigeria, Äthiopien, Eritrea

Mittwoch, 19 Juli 2006

Rom (Fidesdienst) - Unter den afrikanischen Auslandsgemeinden in Rom ist die Gemeinde aus Ghana die kleinste: als sie 2001 gegründet wurde, waren es nur zehn Gläubige. Heute gehören der Gemeinde rund 50 Personen an, die jedoch von ihrem eigenen Kaplan, Pater Joseph Blay betreut werden. „Der Sonntag ist der einzige Tag, an dem wir uns treffen“, so die Koordinatorin Cecilia Agyeman-Anane, „Nach der Messe treffen wir uns in einem Raum, in dem wir gemeinsam ghanaische Speisen essen und miteinander reden“. Die Gemeinde trifft sich in der Kirche „Sant' Anastasia al Palatino“ (Piazza Sant’Anastasia, Tel. 06.439.370.75.69) und hat einen kleinen Chor und eine kleine charismatische Gruppe. „Jede Woche ruft ein Mitglied aus der Gemeinde alle anderen an“, so Cecilia weiter, „dann wissen wir alle, wem es nicht gut geht oder wer Probleme hat. Bei schweren gesundheitlichen Problemen, geht manchmal die ganze Gemeinde nach dem Gottesdienst zu dem Kranken oder es stattet eine Gruppe mit zwei oder drei Gemeindemitgliedern einen Krankenbesuch ab, je nachdem, wie es dem Kranken geht.“ Die Gemeinde versucht auch denjenigen, die, wie es oft geschieht, keine Arbeit finden oder Wohnungsprobleme haben, weil niemand „an einen Ausländer vermieten will“. Im August organisiert die Gemeinde auch Tage der geistlichen Einkehr während in den anderen Jahreszeiten gemeinsame Wallfahrten unternommen werden.
Die Zahl der Zuwanderer aus Senegal, die in der italienischen Hauptstadt leben, liegt hingegen bei etwa eintausend. Die Katholiken haben seit 1999 eine eigene Einrichtung den „Verein der katholischen Senegalesen in Rom“ (ASCR) unter Leitung von P. Joseph Ndour. Folgende Ziele wurden bei der Gründung des Vereins verfolgt: die katholischen Senegalesen in Rom sollten wissen, dass sie einer einzigen senegalesischen christlichen Familie angehören; man wollte im Rahmen von Veranstaltungen die chinesische Musik, Literatur und Kultur fördern; die Solidarität mit Ordensleuten aus Senegal sollte gestärkt werden; man wollte sich gegenseitig bei der Bewältigung von Alltagsproblemen helfen. Zweimal im Monat feiert die Gemeinde eine heilige Messe in der Kirche „SS. Crocifisso“ (Via di Bravetta 332, Tel.: 06.545.921.69), während einmal im Monat ein Treffen mit einem Gottesdienst stattfindet, bei dem in verschiedenen senegalesischen Dialekten gesungen wird; im Anschluss stehen jeweils ein Vortrag und ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm.
Für die afrikanischen Katholiken aus Nigeria gründete Pater Patrick Alumoko 1997 eine eigene Gemeinde, die bis 200 in der Kirche „Santa Maria in Trastevere“ untergebracht war. Heute ist die Kirche Sant’Ambrogio (Via Sant’Ambrogio della Massima, 5 - Tel 06..308.90.117) Anlaufstelle für die Katholiken unter den insgesamt rund 2.500 Nigerianern, die in Rom leben. Die Gemeinde leitet heute Pater Robert Emeka. Jeden Sonntag nehmen zahlreiche Katholiken aus Nigeria zum Teil in traditionellen Gewändern an dem Gottesdienst um 10.30 teil. Der Gottesdienst in englischer Sprache wird von Gesängen, Trommeln und traditionellen afrikanischen Instrumenten begleitet. Im Anschluss an den Gottesdienst treffen sich die Teilnehmer zum Gespräch, bei dem sie sich meist über ihre Probleme austauschen oder Treffen mit anderen nigerianischen Gläubigen vereinbaren.
Rund 2.000 Menschen aus Äthiopien und circa 1.150 Eritreer leben in Rom: die beiden Länder am Horn von Afrika gründeten bereits Mitte der 70er Jahre eine eigene Gemeinde, als die Priester, die sich in Rom aufhielten sich mit den Zuwanderern aus dem eigenen Land zum Gottesdienst in der Kirche „Santo Stefano degli Abissini“ im Vatikan trafen. Ende der 70er Jahre wurde die Gemeinde auf Anfrage einiger Priester und des Rektors des Äthiopischen Kollegs in der Kirche „San Tommaso al Parione“ (Via di Parione 33 - Tel 06.686.95.40) angesiedelt. Heute koordiniert Pater Mehari Habtay die verschiedenen Aktivitäten der Gemeinde. Den Gottesdienst feiert er im koptischen Ritus in Gehe’ez, der von der abissinischen Königsfamilie bis 1970 gesprochenen Sprache. In den Räumlichkeiten der Gemeinde im Vicolo Campanella 32 finden die Treffen der äthiopischen und eritreischen Gläubigen statt. (MP) (Fidesdienst, 19/07/2006 - 51 Zeilen, 621 Worte)


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