EUROPA/SCHWEIZ - „World Hunger Series“: neue Veröffentlichungsreihe über den Hunger in der Welt analysiert in der ersten Ausgabe die Beziehung zwischen Unterernährung und Lernfähigkeit. Rund 100.000 Kinder im Schulalter besuchen keine Schule, weil ihre Eltern zu arm sind.

Dienstag, 18 Juli 2006

Genf (Fidesdienst) - Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen präsentiert die erste Ausgabe einer neuen Veröffentlichungsreihe mit dem Titel „World Hunger Series“, die sich ganz dem Problem des Hungers in der Welt und den Strategien zu dessen Bekämpfung widmet. Die erste Ausgabe ist der Beziehung zwischen Unterernährung und Bildung gewidmet.
Nach Ansicht des Wirtschaftsexperten und Nobelpreisträgers Professor Kenneth J. Arrow ist bekannt, dass „die Unterernährung die Lernfähigkeit des Kindes bereits vor der Geburt beeinträchtigt und später die Entwicklung und das Wachstum des Individuums und des Landes beeinträchtigt und zwar auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten“.
In der ersten Ausgabe der „World Hunger Series“ wird eine Untersuchung vorgestellt, die in Jamaika durchgeführt wurde: unterernährte Kinder, die Probleme bei einem Sprachtest haben, erzielen bessere Ergebnisse, wenn sie zuerst ein Frühstück bekommen. Dies zeigt, dass der Hunger die Konzentrationsfähigkeit mindert und wie wichtig Maßnahmen zur Bekämpfung des Hungers sind. Über 300 Millionen Kinder in aller Welt gehen hungrig zu Bett. Rund 100.000 Kinder im Schulalter können keine Schule besuchen, weil die Eltern zu arm sind. Die Veröffentlichung verdeutlicht deshalb die enge Beziehung zwischen Lernfähigkeit und Hunger. Unterernährte Kinder können sich nicht konzentrieren, auch wenn sie eine Schule besuchen. Bildung gehört zu den wirksamsten Maßnahmen, wenn es darum geht, das Problem des Hungers zu bekämpfen, denn „Bildung bedeutet nicht nur, dass man Lesen kann, sondern auch, dass man über Gesundheit, Hygiene und Ernährung informiert ist und grundlegende Kompetenzen entwickeln oder einen Beruf erlernen kann, womit Personen die Möglichkeit erhalten, sich selbst und ihre Familien zu ernähren“.
Der zweite Teil der Veröffentlichung enthält Vorschläge für Richtlinien bei politischen Maßnahmen; angefangen von einfachen Eingriffen über gezielte Strategien zur Bekämpfung von Hunger und Bildungsmangel. Dabei wird vor allem auf die Notwendigkeit von langfristigem Engagement seitens der Regierungen und der internationalen Staatengemeinschaft hingewiesen. Der bericht wird in englisch, französisch, spanisch und arabisch veröffentlicht. Die nächsten Ausgaben der „World Hunger Series“ befassen sich mit den Themen Hunger und Gesundheit, Hunger und Handel, Hunger und Krisen und Hunger und soziale Randgruppen. (SL) (Fidesdienst, 18/07/2006 - 31 Zeilen, 364 Worte)


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