AFRIKA/MALI - Christen in Douna von Dschihadisten bedroht: “Wir beten für unsere Brüder und Schwestern“

Donnerstag, 12 Januar 2023 dschihadisten   verfolgung   ortskirchen  

Bamako (Agenzia Fides) – "Die Situation ist immer noch festgefahren. Wir beten weiterhin für unsere Brüder und Schwestern und hoffen, dass die Vermittlungsbemühungen erfolgreich sein werden, damit die Gläubigen in Douna weiterhin in Frieden leben können", so Bischof Jean Baptiste Tiama von Mopti gegenüber Fides zur Situation der Christen im Dorf Douna (Gemeinde Barapireli), die von Dschihadisten bedroht werden.
"Das Dorf Douna ist seit einiger Zeit den Drohungen der Dschihadisten ausgesetzt. Am 4. Januar kehrten sie erneut in das Dorf zurück, um die beiden christlichen Gemeinschaften zu zwingen, ihre Kirchen zu schließen", heißt es in einer Erklärung der Diözese Mopti vom 5. Januar, die Fides vorliegt. "Es ist jetzt verboten, in den Kirchen Glocken zu läuten, Musikinstrumente zu spielen und zu beten. Noch beunruhigender ist, dass die Dschihadisten die Christen auffordern, zum Isalm überzutreten ", heißt es in der Erklärung, in der die Diözese Mopti, die die Gläubigen auffordert, "im Gebet auszuharren, um die Kräfte des Bösen zu überwinden".
Mali leidet seit 2012 unter der Gewalt verschiedener dschihadistischer Gruppen. Das Zentrum des Landes ist einer der Brennpunkte der Gewalt, die auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger übergegriffen hat und sich nach Süden hin ausbreitet. Vor genau 10 Jahren, am 11. Januar 2013, startete Frankreich die militärische Operation „Serval“, um die dschihadistische Offensive abzuwehren. Seither hat sich die Lage verändert. Die Putschisten, die 2020 durch einen Staatsstreich an die Macht kamen, auf den im Jahr 2021 ein zweiter Putsch folgte, haben sich von ihrem ehemaligen Verbündeten und Partner Frankreich abgewandt und sich militärisch und politisch den Russen zugewandt.
Die Militärregierung brachte unterdessen Ende 2021 eine Operation auf den Weg, die sich auf das Zentrum Malis konzentrierte, und teilte mit, die Dschihadisten in die Flucht geschlagen zu haben. In einem Bericht des UN-Generalsekretärs, der dem Sicherheitsrat am 9. Januar vorgelegt wurde, heißt es jedoch, dass sich die Sicherheitslage in der zentralen Sahelzone zwischen Juni und Dezember 2022 weiter verschlechtert hat, "insbesondere in Burkina Faso und Mali". "In Mali rückten bewaffnete Gruppen nach dem Abzug der internationalen Streitkräfte in den Osten des Landes vor und übernahmen die Kontrolle über große Gebiete an der Grenze zu Niger", heißt es dazu in dem Bericht.
(L.M.) (Fides 12/1/2023)


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