AFRIKA/SUDAN - Rund 18 Monate nach der Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen im Südsudan kehrt im Land die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zurück

Donnerstag, 13 Juli 2006

Khartoum (Fidesdienst) - „Es gibt viele Zeichen für eine allgemeine Zunahme der Handelsgeschäfte und Aktivitäten im Südsudan“, so Frau Noelle Fitzpatrick, die Leiterin des Regionalbüros des Jesuit Refugee Service (JRS) für Ostafrika. Bei ihrem jüngsten Besuch in der Region hatte Frau Fitzpatrick vier Projekte in Yei, Kajo Keji, Labone und Nimule besucht. Nach Ansicht der verantwortlichen Mitarbeiterin des JRS sind die Anstrengungen, die bei der Beseitigung von Landminen und der Verbesserung der Verkehrsverbindungen im Land gemacht werden, offensichtlich.
Die jüngste Einführung des nationalen Lehrplans für die Schulen im Südsudan ist ein weiterer Schritt in Richtung Eingliederung der Region in das Schulsystem des Landes. Die Grenze in Adjumani im Norden Ugandas war der einzige Ort, an dem Frau Fitzpatrick feststellen musste, dass die Hoffnung von Unzufriedenheit getrübt war, obschon die Menschen im Allgemeinen zuversichtlich sind, was die eigene Zukunft anbelangt.
Trotz aller Anstrengungen werden tausende Kinder im Sudan und in Uganda weiterhin in den Schulen des JRS unterrichtet, obschon die Strukturen nicht adäquat sind und es vor kurzem zu einer Cholera-Epidemie kam und die Einheiten der nordugandischen Lord’s Resistance Army (LRA), die ihre Basislager im Sudan haben, immer wieder angreifen.
Die Friedensvereinbarungen, die vor 18 Monaten zwischen der Regierung und der SPLA (Sudanesische Befreiungsarmee) unterzeichnet wurden werden von der Bevölkerung weiterhin mit gemischten Gefühlen betrachtet. Obschon die meisten Menschen in der Region unterdessen in einer friedlichen Situation Leben kommt es immer wieder zu Übergriffen der LRA und einigen Fraktionen der SPLA, die mit der Entscheidung der Leitung ihrer Rebellenbewegung nicht einverstanden sind, auf unschuldige Zivilisten.
Bereits am 28. Juni wurde die ugandische Regierung von der Regierung des Südsudan offiziell zu Friedensgesprächen mit der LRA eingeladen. Die Regierung des Südsudan will damit im Dialog zwischen Uganda und der LRA als Mittler eintreten.
Am 12. Juli begannen nun im südsudanesischen Juba die Friedensverhandlungen zwischen Vertreten der ugandischen Regierung und den Anführern der LRA. Der Chef der LRA, Joseph Kony, verweigerte unterdessen die Teilnahme, weil er eine mögliche Festnahme befürchtet. Kony und andere Anführer der Rebellenbewegung sollen sich vor dem Internationalen Strafgericht in Den Haag für Verbrechen verantworten, die sie im Laufe des 20jährigen Bürgerkriegs begangen haben. (LM) (Fidesdienst, 13/07/2006 - 33 Zeilen, 372 Worte)


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