AFRIKA/SÜDSUDAN - Gefechte zwischen Milizen in Upper Nile und Jonglei: Bischof äußert sich besorgt

Mittwoch, 21 Dezember 2022 bischöfe   gewalt   papst franziskus  

Juba (Fides) – Insgesamt 166 Tote, 237 Verletzte, 20.000 bis 50.000 Binnenflüchtlinge, 3.000 Flüchtlinge: dies Zahlen stehen stellvertretend für das Drama, das die Bevölkerung der Bundesstaaten Upper Nile und Jonglei im Südsudan erlebt, seit im August die Kämpfe zwischen rivalisierenden Milizen wieder aufflammten. Sie werden von Bischof Stephen Nyodho aus Malakal in einem verzweifelten Appell zitiert, in dem es heißt: "Ich lade Sie herzlich ein, auf die Stimmen Ihres Gewissens zu hören und das Leiden Ihres Volkes zu sehen". Bischof Nyodho erinnert im Gespräch mit „Eye Radio“ auch an den Kampf des Südsudan um die Unabhängigkeit vom Sudan, der 2011 mit der Ausrufung des neuen Staates mit der Hauptstadt Juba endete. Die kurze Zeit des Friedens war jedoch nur von kurzer Dauer, da im Dezember 2013 ein Bürgerkrieg ausbrach, in dem Präsident Salva Kiir Mayardit und der ehemalige Vizepräsident Riek Machar gegeneinander kämpften und sich verschiedene andere Gruppen und Milizen beteiligten.
Nach Höhen und Tiefen und trotz der Unterzeichnung von Friedensabkommen im Jahr 2018 lebt der Südsudan weiterhin in Unsicherheit und Gewalt, die sich derzeit vor allem auf die Regionen Upper Nile und Jonglei konzentriert (vgl. Fides 6/12/2022)
"Mein bescheidener Rat an die kämpfenden Gruppen ist, die Gewalt bedingungslos einzustellen, ihr seid alle Brüder und Schwestern", appellierte der Bischof und erinnerte daran, dass "alle Gemeinschaften in Upper Nile den unnötigen Preis für ein Verbrechen zahlen, das sie nie begangen haben. Ich rufe euch Söhne und Töchter des Oberen Nils auf, zusammenzukommen und das Gemeinwohl und die Interessen der Region im Auge zu behalten".
„Mit Trauer und Sorge verfolge ich die Nachrichten aus dem Südsudan über die gewalttätigen Auseinandersetzungen der letzten Tage. Wir beten zu Gott um Frieden und nationale Versöhnung, dass die Angriffe aufhören und die Zivilbevölkerung stets geachtet werde“, so Papst Franziskus, der den Südsudan im Februar besuchen wird, im Anschluss an das Angelusgebet am Sonntag, 11. Dezember.
(L.M.) (Fides 21/12/2022)


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