AFRIKA/D.R. KONGO - Kurz vor Papstbesuch: Zahlreiche Tote und Vermisste nach Überschwemmungen in Kinshasa

Mittwoch, 14 Dezember 2022


Kisantu (Fides) - Nach den Erdrutschen und Überschwemmungen zu denen es in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo gekommen war, haben auch in 24 Stadtteile von Kinshasa, in denen etwa 12 von insgesamt 17 Millionen Menschen leben, große Schäden verursacht. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch unklar, aber es ist sicher, dass auch viele Kinder beim Einsturz einiger Häuser im Stadtteil Binza Delvaux in Ngaliema ums Leben gekommen sind.
Unterdessen bekundete die Ortskirche ihr Beileid. Bischof Crispin Kimbeni von Kisantu, wandte sich an das Dekanat Kimwenza, das zwar in Kinshasa liegt, aber zur Diözese Kisantu gehört, und forderte alle auf, den Hilfsbedürftigen ein Höchstmaß an Solidarität entgegenzubringen. Die Nähe zu den von der Katastrophe Betroffenen wurde auch vom Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo, zum Ausdruck gebracht.
"Das ganze Land befindet sich in jeder Hinsicht in einer sehr kritischen Phase", so Bischof Kimbeni gegenüber Fides. "Auf sozialer Ebene erfährt die Bevölkerung eine nie dagewesene Verschlechterung. Obwohl neue Gebäude und Wohnungen die Städte füllen, nehmen Leid und Armut weiter zu. Es gibt eine riesige Kluft zwischen den Reichen, den aufstrebenden Schichten, die ihren Reichtum skandalös vermehren, und dem großen Teil der Bevölkerung, der aus Arbeitslosen besteht, die oft Universitäts- und Hochschulabschlüsse haben."
„Gerade die Arbeitslosen sind der Gradmesser für die Verschlechterung des wirtschaftlichen Niveaus der Bevölkerung", erklärt Bischof Kimbeni. „Trotz des offensichtlichen Aufschwungs der Wirtschaft hat die Bevölkerung enorme Schwierigkeiten, da es an Arbeit, Transportmitteln und einer angemessenen Infrastruktur für den Handel fehlt... Der politische Kontext verstärkt die Schwierigkeiten der kongolesischen Bevölkerung noch: Die Besetzung des Kongo durch die Nachbarländer, vor allem Ruanda und Uganda, untergräbt die politische Organisation des Landes. Wenn die internationale Gemeinschaft weiterhin die Augen vor der Situation im Kongo verschließt, riskieren wir eine Implosion für ganz Zentralafrika. Die Kongolesen haben Angst, von allen verlassen zu werden, und wollen sich selbst schützen, wodurch sie eine Abneigung gegen Ausländer entwickeln“.
Unterdessen wird Papst Franziskus das Land am 31. Januar 2023 besuchen. „Die Vorbereitungen wurden nie unterbrochen ", berichtet Bischof Kimbeni, "denn die Hoffnung, den Heiligen Vater irgendwann in unserem Land, in der Demokratischen Republik Kongo, willkommen zu heißen, ist immer lebendig geblieben. Die jüngste Bestätigung hat uns angespornt, die Arbeiten in Ndolo, wo am Mittwoch, dem 1. Februar, der Gottesdienst mit dem Papst stattfinden wird, zu beschleunigen und abzuschließen. Die gesamte Bevölkerung hat dieses Geschenk, das Papst Franziskus dem ganzen Land machen will, mit Begeisterung und Dankbarkeit aufgenommen, vor allem in dieser ganz besonderen historischen Zeit."
Bischof Kimbeni betont die gute Zusammenarbeit zwischen der Kirche und der Regierung im Hinblick auf den Papstbesuch. „Wir in der Diözese Kisantu", sagt Bischof Kimbeni, "sind auf einem fruchtbaren Weg. Zahlreiche Priester werden bei den verschiedenen Zeremonien anwesend sein. Dazu gehören die Messe am 1. Februar in Ndolo und das Gebetstreffen, das am Nachmittag des 2. Februar in der Kathedrale von Kinshasa stattfinden wird".
Nach Schätzungen der örtlichen Gesundheitsbehörden leben in der Diözese Kisantu insgesamt 1.155.742 Menschen.
(AP) (Fides 14/12/2022)


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