ASIEN/LIBANON - Kirchenrat des Nahen Ostens an junge Christen: “Bleibt eurem Heimatland treu“

Donnerstag, 1 Dezember 2022 mittlerer osten   ostkirchen   ortskirchen   Ökumene   auswanderung   ostern  

Bkennaya (Fides) – Am Rande einer Tagung, zu der der Exekutivausschusses des Rates der Kirchen im Nahen Osten (MECC) am 28. und 29. November in Bkennaya (Libanon) im Kloster Notre-Dame du Puits zusammengekommen war, erging ein ausdrücklicher und entschlossener Appell, der sich vor allem an die jungen Christen des Nahen Ostens richtet, „damit sie ihrem Heimatland treu bleiben" und „sich davor hüten, den Versuchungen der Auswanderung zu erliegen, die sie ihre Identität verlieren lässt" und der gesamten Region des Nahen Ostens eine der wesentliche Komponente des sozialen Gefüges entziehe.
In diesem Jahr die anhaltende Abwanderung junger Christen aus dem Nahen Osten im Mittelpunkt der Arbeiten des Exekutivausschusses. Es handelt sich um ein Phänomen, das in mehreren Ländern das Profil der lokalen christlichen Gemeinschaften und deren Durchschnittsalter stark beeinträchtigt. Neben den Mitgliedern des Exekutivausschusses, der 21 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften des Nahen Ostens vertritt, nahmen die Leiter des Generalsekretariats und der verschiedenen Abteilungen an der Tagung teil, bei der auch junge Menschen aus Ägypten, Irak, Jordanien, Palästina und Syrien sowie aus dem Libanon anwesend waren und an der gemeinsamen Reflexion teilnahmen. Sie vertraten ihre Altersgenossen der verschiedenen Gemeinschaften und Jugendbewegungen. Eine Arbeitssitzung war ganz der Diskussion über die Erwartungen, Sorgen und Vorschläge gewidmet, die die Jugendlichen aus ihrer täglichen Erfahrung heraus geäußert hatten.
Das MECC-Kommuniqué, das am Mittwoch, den 30. November, veröffentlicht wurde enthält auch Empfehlungen und Impulse für den zukünftigen Weg der christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens angesichts von Unsicherheiten, Armut und dem durch Kriege und Sektenkonflikte in allen Teilen der Welt verbreiteten Leid geprägt ist. Die Teilnehmer des MECC-Treffens betonten auch die Notwendigkeit, "im Dialog voranzukommen, um zu versuchen, das Datum für die Feier des Osterfestes zu vereinheitlichen, was für die verschiedenen Gemeinden und Kirchen im Nahen Osten ein dringendes Bedürfnis ist". Ein solcher Schritt überschatte in keiner Weise „den Reichtum, den die Vielfalt der Riten und kirchlichen Traditionen darstellt“.
Der Rat der Kirchen des Nahen Ostens, der 1974 in Nikosia gegründet wurde und derzeit seinen Sitz in Beirut hat, soll die Annäherung der christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens in Fragen von gemeinsamem Interesse erleichtern und zur Überwindung konfessioneller Unterschiede beitragen. Der MECC setzt sich aus Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zusammen, die vier verschiedenen "Familien" angehören: katholisch, orthodox, östlich-orthodox und evangelisch. Der derzeitige Generalsekretär ist der Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe Michel Abs, der der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien angehört, deren Patriarch, Yohanna X., in Damaskus residiert.
(GV) (Fides 1/12/2022)


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