AFRIKA/SUDAN - Über 10.000 Flüchtlinge kehrten aus den Nachbarländern in den Südsudan zurück. Das UNHCR fordert die internationale Staatengemeinschaft auf, die Lücke zwischen der Phase der Hilfsprogramme und der Entwicklung des Landes zur füllen, damit die Rückkehrer auch zukünftig in ihrer Heimat bleiben können

Montag, 10 Juli 2006

Khartum (Fidesdienst) - Mit der Rückkehr eines Konvois aus Uganda in der vergangenen Woche hat die Zahl der mit Hilfe des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) in den Südsudan zurück gekehrten Menschen die Zahl 10.000 überschritten. Der Konvoi brachte insgesamt 262 Flüchtlinge aus Moyo im Norden Ugandas in den Sudan zurück. Die meisten dieser Heimkehrer hatten ihr Land seit Jahren nicht mehr gesehen.
In den 80er und 90er Jahren hatten hunderttausende Menschen den Südsudan auf der Flucht vor der Gewalt im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen der Sudan Peoples’s Liberation Army (SPLA) und der Regierung in Khartum verlassen. Im Dezember vergangenen Jahres hatte das UNHCR mit einer durch Sicherheitsprobleme und logistische Schwierigkeiten bedingten Verzögerung mit der Rückführung der sudanesischen Flüchtlinge aus den Nachbarländern seither wurden regelmäßig Rückkehrer auf dem Weg in die Heimat begleitet. Mit dem jüngsten Konvoi stieg die Zahl der Rückkehrer, die die im Rahmen der Programme des UNHCR begleitet wurden auf 10.113 angestiegen.
Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für die Flüchtlinge, Antonio Guterres forderte die Entwicklungshilfeorganisationen der internationalen Staatengemeinschaft auf, die eigenen Tätigkeit auszubauen, damit die Lücke zwischen der Phase der Hilfsprogramme und der Entwicklung des Landes gefüllt werden kann und die Rückkehrer auch zukünftig in ihrer Heimat bleiben können.
Nach ihrer Rückkehr halten sich die Flüchtlinge einige Tage lang in einem Überganslager auf, wo sich die Mitarbeiter des UNHCR ihre endgültige Bestimmung befassen. Von dort aus werden sie in ihre Heimatdörfer in der Nähe der Städte Yei, Maridi, Yambio und Juba weitergeleitet. Im Übergangslager werden die Rückkehrer auch über Gesundheitsfragen, Landminen und die Vorbeugung gegen HIV/AIDS informiert.
Seit der Unterzeichnung eines Abkommens über die Rückführung der Flüchtlinge durch das UNHCR und die Regierungen von Uganda und Sudan im März dieses Jahres kehrte bereits der siebte Konvoi des UNHCR aus Uganda in den Südsudan zurück. Das UNHCR begleitet südsudanesische Rückkehrer auch aus Äthiopien, Kenia, der Demokratischen Republik Kongo und Zentralafrika in die Heimat zurück. In den Flüchtlingscamps in den Nachbarländern halten sich unterdessen noch rund 340.000 Flüchtlinge auf. Die Rückführungsprogramme wurden nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der SPLA und der sudanesischen Regierung im Januar letzten Jahres auf den Weg gebracht. (LM) (Fidesdienst, 10/07/2006 - 36 Zeilen, 394 Worte)


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