AMERIKA/KOLUMBIEN - “Tödliche Reise”: Gefährlicher Transit durch die Region El Darién schreckt Migranten nicht ab

Dienstag, 18 Oktober 2022 auswanderung   menschenrechte   ortskirchen  

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Apartado (Fides) - Die Region El Darién, auch bekannt als Tapòn del Darién und Darién Forest, erstreckt sich über einige Gebiete in der Provinz Panama (Panama) und im Norden des Departements Chocó (Kolumbien). Das wilde und sumpfige Gebiet zwischen Dschungel, Flüssen und Bergen, ist schwer zugänglich und wird von Migranten aus Südamerika (hauptsächlich Venezolaner) auf dem Weg in die Vereinigten Staaten genutzt.
Angesichts der exponentielle Zunahme der Migranten auf der Durchreise warnte Bischof Hugo Alberto Torres Marín von kolumbianischen Diözese Apartadó, bereits davor, dass sich in den Gebieten Urabá und Darién eine "humanitäre Krise" abzeichnet. In der Gemeinde Necoclí sind täglich zwischen 1.800 und 2.100 Menschen auf der Durchreise. Die Bemühungen und Maßnahmen der Regierung und der Organisationen zur Unterstützung der Flüchtlingsbevölkerung und der Zivilbevölkerung reichen nicht mehr aus, weshalb der Bischof zur Umsetzung eines Notfallplans aufruft (vgl. Fides 14/10/2022).
Angesichts der sich verschlimmernden Situation hat nun das Kirchennetzwerk „Red Clamor“, das sich für Migranten und Flüchtlinge und die Bekämpfung von Menschenhandel und Vertreibung einsetzt, gestern die Online-Kampagne "El Darién no es el camino, es un tapón" gestartet, mit der es mit Hilfe seiner in der Region tätigen Teams aufzeigen will, dass es sich um die "gefährlichste Route Lateinamerikas, eine tödliche Route" handelt, was dennoch Tausende von Migranten nicht aufzuhalten scheint, die sich auf diesem Weg auf Suche nach neuen Chancen für ein besseres Leben zu machen.
Red Clamor ruft deshalb auch die Migranten ausdrücklich dazu auf, "nachzudenken, zu bewerten und sich bewusst zu machen, bevor man sich auf diese für viele tödliche Reise begibt". Ziel der digitalen Kampagne ist es, "alle, die erwägen, diesen tödlichen Weg anzutreten", auf die Gefahren aufmerksam zu machen und zum Nachdenken anzuregen.
Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) hat sich die Gesamtzahl der Menschen, die in diesem Jahr die Region durchquert haben, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht: von 2.928 in den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 auf 8.456 im gleichen Zeitraum des Jahres 2022. In diesem Jahr sind es auch 1.367 Kinder und Jugendliche. Der Beginn der massiven Auswanderung der Venezolaner aus ihrem Land geht auf das Jahr 2002 zurück. Beobachtern zufolge folgten seither fünf Migrationswellen, die auf politische, wirtschaftliche, unsichere und gewalttätige Faktoren zurückzuführen sind. Es handelt sich um die größte Migrations- und humanitäre Krise, die jemals in Lateinamerika verzeichnet wurde.
(SL) (Fides 18/10/2022)


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