AFRIKA/GHANA - Ausbeutung und Umweltschäden: “Wir müssen das Problem der illegalen Goldgräber gemeinsam bekämpfen”

Montag, 17 Oktober 2022 umwelt   dialog  

Accra (Fides) - "So kann es nicht weitergehen", sagt der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz von Ghana Pfarrer Dieu-Donné Kofi Davor zu den vom illegalen Goldabbau verursachten Schäden. Der Geistliche besuchte zusammen mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen die Ortschaft Apinamang, wo diese Schäden besonders stark zu spüren sind. Das Phänomen ist in Ghana auch als "Galamsey" bekannt, eine Abkürzung für "sammeln und verkaufen".
Die Delegation gehörten Vertreter des pfingstkrichliche und charismatischen Rates (GPCC) sowie der Katholischen Bischofskonferenz Ghanas und des Rates der Unabhängigen Charismatischen Kirchen an. Der methodistische Bischof Paul Boafo verglich das Phänomen mit dem COVID, das eine gemeinsame Anstrengung allre Teile der ghanaischen Gesellschaft erfordere, um es bekämpfen: "Lasst uns alle mitmachen, Minister, Marktfrauen, traditionelle Herrscher, Schulkinder, Jugendliche und Dorfälteste“, ermutigte er.
Mit dem „Small-Scale Gold Mining Act“ von 1989 wurde ein System zur Erteilung von staatlichen Lizenzen für den Kleinbergbau geschaffen. Bei den ersten Goldgräbern, die eine solche Lizenz erhielten handelte es sich um kleine Gruppen, die in Handarbeit Gold schürften, schnitten und wuschen. Im Jahr 2006 legte ein neues Gesetz fest, dass nur ghanaische Staatsbürger Bergbaulizenzen erhalten können. Aber nur ein kleiner Teil der Goldgräber hat eine solche legale Bergbaugenehmigung beantragt und erhalten; die meisten betreiben den Bergbau weiterhin illegal, ohne Genehmigung. Oft werden ausländische Goldgräber ausgebeutet und es werden Gifte wie Quecksilber eingesetzt, das beim Goldabbau verwendet wird und Umweltschäden verursacht. Für viele in Ghana ist der Begriff „Galamsey“ daher zum Synonym für Kriminalität geworden.
Im Jahr 2014 war Ghana eines von 18 Ländern, die das ein Übereinkommen über die Nutzung von Quecksilber auf der UN-Generalversammlung unterzeichneten, um die Quecksilberbelastung der Bevölkerung zu minimieren. Die Verwendung von Quecksilber im illegalen Bergbau geht seither jedoch unvermindert weiter.
Ghanas Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo versprach, sich mit dem Problem zu befassen, das "in aller Munde ist, was auf das Ausmaß des Problems hinweist". "Die Agenda der Regierung besteht darin, alle erkennbaren Gruppen einzubeziehen, um das Problem frontal anzugehen", sagte er in diesem Zusammenhangh.
(L.M.) (Fides 17/10/2022)


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