ASIEN/TÜRKEI - Während man in der Türkei auf den Besuch des Papstes wartet, haben sich die ökumenischen Beziehungen nach dem Fest der heiligen Peter und Paul gefestigt

Montag, 10 Juli 2006

Antiochia (Fidesdienst) - Während man in der Türkei auf den Besuch von Papst Benedikt XVI. wartet, engagiert sich die katholische Gemeinde des Landes vor allem für die Festigung der ökumenischen und interreligiösen Beziehungen im Land. Ein besondere Anlass auf dem Weg der progressiven Annäherung - der trotz der Schwierigkeiten und des Schmerzes im Zusammenhang mit einigen Episoden weiterhin beschritten wird - war das Fest der heiligen Petrus und Paulus, das am 29. Juni von der christlichen Gemeinde in Antiochia in der Türkei, dem „syrischen Antiochia“, wie es in der Apostelgeschichte genannt wird, gefeiert wird.
Die einheimische Gemeinde erinnert am 29. Juni mit einem Festgottesdienst in der dem Heiligen geweihten Felskirche, an die Anwesenheit des heiligen Petrus in der Stadt: „Auch dieses Jahr fand das Ereignis in einem Klima des gemeinsamen Feierns und der Einheit und mit dem traditionellen Gebetstreffen mit den griechisch-orthodoxen Gläubigen statt. Anwesend waren auch Vertreter zahlreicher städtischer Behörden und christliche Gläubige verschiedener Konfessionen, Muslime und Alewiten“, so der Kapuzinermissionar Pater Domenico Bertogli. An den Feierlichkeiten nahmen auch Professoren, Theologen und Experten teil, die im Rahmen des X. Theologischen Symposiums tagten, das in den vorangehenden Tagen in Iskenderun stattfand.
Am Nachmittag fand ein feierlicher Gottesdienst statt, an dem drei Bischöfe, rund fünfzehn Priester und zahlreiche Gläubige aus den Gemeinden in Mersin und Iskenderun teilnahmen. Aus Ankara waren aus diesem Anlass auch der Apostolische Nuntius in der Türkei, Bischof Antonio Lucibello, und aus Aleppo der maronitische Bischof Joseph Anis Abi Aad angereist.
„Wir wissen, dass Papst Benedikt bei seinem bevorstehenden Besuch in der Türkei (der für Ende November 2006 geplant ist) aufgrund von logistischen Problemen und aus Zeitmangel nicht nach Antiochia kommen wird. Trotzdem werden die christlichen Gläubigen ihn auch hier im Geist empfangen und für den Petrusnachfolger dort beten, wo die Christusgläubigen zum ersten Mal „Christen“ genannt wurden. Wir werden uns zusammen mit unseren Brüdern aus den Ostkirchen und mit fünf Patriarchen unserer Stadt beten. Dies wird ebenfalls ein wichtiges Zeichen für den Ökumenismus sein“, so P. Bertogli.
„Hier“, so der Missionar abschließend, „wird der Wunsch nach Einheit stärker denn je empfunden: es ist eine Sehnsucht, die auf dem Evangelium gründet und von denjenigen nicht ignoriert werden kann, in deren Macht es steht, sie zu erfüllen. Unter den Gläubigen gibt es keine Spaltung: alle hoffen, dass der Besuch des Papstes diesen Weg beschleunigen wird, und zwar in die richtige Richtung, die Richtung der Einheit. Wir beten zu den heiligen Petrus und Paulus, damit sie uns bei dieser Annäherung, die immer dringlicher wird, helfen mögen. Antiochia hat auch 2006 seien kleinen Beitrag geleistet, indem es den Weg aufzeigt, den es zu beschreiten gilt.“
Antiochia ist die Wiege jener ersten Gemeinden, von denen die Apostelgeschichte berichtet. In den ersten Jahrhunderten des Christentums war Antiochia römische Provinzhauptstadt und die dritte Stadt im römischen Reich, nach Rom und Alexandria, mit rund einer halben Million Einwohnern. Heute ist es eine Kleinstadt mit rund 200.000 Einwohnern. (PA) (Fidesdienst, 10/07/2006 - 40 Zeilen, 505 Worte)


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