AFRIKA/MOSAMBIK - Bischof von Gurue: “Gläubige sollen das Gefühl haben, dass die Kirche ihnen gehört”

Donnerstag, 13 Oktober 2022

Gurue (Fides) – Nach den Gründen der gewalttätigen Angriffe und den Brandanschlag auf die Kirche in Chipene fragen sich viele Einwohner und Vertreter der mosambikanischen Kirche angesichts der Gewalteskalation, die seit Anfang September im ganzen Land zu beobachten ist. "Ein erster Angriff fand Anfang September in einem Dorf in Odinepa statt, wo Schulen, Gesundheitseinrichtungen und verschiedene Infrastrukturen zerstört wurden. Eine Woche später wurde Chipene angegriffen", so Bischof Ignacio Lucas von Guruè gegenüber Fides in einem Interview, das er am Rande des Fortbildungsseminars für neue Bischöfe in den Gebieten der Erstevangelisierung gab (vgl. Agentur Fides 2/9/2022).
Bischof Lucas stammt selbst aus Chipene in der Diözese Nacala, wo sich die Pfarrei befindet, in der die italienische Missionsschwester Maria De Coppi brutal ermordet wurde (vgl. Fides vom 7/9/2022), und sagte, dass er sowohl die Missionare der Salesianer Don Boscos als auch die Comboni-Missionsschwestern in der Gegend sehr gut kenne. "Am Tag des Anschlags auf die Mission wurde ich sofort informiert. Bis zur Bestätigung der abgebrannten Kirche und dem Tod von Schwester Maria herrschte ein großes Durcheinander an Nachrichten“, berichtet er. "Inzwischen habe ich von dem in Chipene anwesenden Gemeindepfarrer gehört, dass die Menschen wieder in ihre Häuser zurückkehren, obwohl die Angst bleibt“.
In der Diözese Guruè gibt es 25 Pfarreien mit insgesamt 53 Diözesan- und Ordenspriestern und 60 Ordensschwestern. "In meiner Diözese gibt es eine sehr starke christliche Präsenz. Gegenwärtig sind rund 1.200 Katechetinnen und Katecheten in der pastoralen Ausbildung der Bevölkerung tätig. Wir sind ein junges Land mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren. Es gibt auch einen kirchlichen Kindergarten und eine Grundschule. Insgesamt ist die Rate der Analphabeten sehr hoch, es gibt keine Fabriken oder Industriebetriebe, und die einzige mögliche Arbeit ist die Landwirtschaft".
Leitlinien für die Arbeit in der Diözese, die er künftig leiten wird, sind nach Aussage des Bischofs die vier Hauptaspekte, die auch im Mittelpunkt der Diözesanversammlung standen, die im Januar 2022 stattfand. "Wir haben uns zunächst mit der Bildung von kleinen christlichen Gemeinschaften befasst und mit der Begleitung von Jugendlichen, die mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert sind, sowie mit der Begleitung von kirchlichen Gruppen und Bewegungen, die uns Priestern bei der Betreuung von Gefängnissen, Kranken, Alleinstehenden und Kranken helfen. Ein letzter Punkt, auf den wir eingegangen sind, war die Unterstützung der lokalen Gemeinden. Wir wollen und wir sorgen dafür, dass die Gläubigen das Gefühl haben, dass die Kirche ihnen gehört".
(AP) (Fides 13/10/2022)


Teilen: