EUROPA/SPANIEN - V. Weltfamilientreffen: „Die Aggressionen gegen die Familie sind die schlimmsten Angriffe auf die Menschheit“, „Es ist an der Zeit, dass die Familien sich wehren“. Beiträge zum theologisch-pastoralen Kongress

Freitag, 7 Juli 2006

Valencia (Fidesdienst) - Am dritten Arbeitstag des theologisch-pastoralen Kongresses standen zahlreichen Vorträge auf dem Programm. Die erste Sitzung eröffnete der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Bischof Ricardo Blazquez Perez, mit einem Vortrag zu den verschiedenen theologischen Aspekten bei der Weitergabe des Glaubens. „Die Weitergabe des Glaubens bedeutet, dass wir andere, die dem Evangelium offen gegenüberstehen, an der Gnade des Wortes Gottes teilhaben lassen, und all diejenigen, die suchen und nicht finden, die verzweifeln und die Zuversicht verloren haben. Bei der Weitergabe des Evangeliums darf kein Christ Müßiggang übern. Der Familie vertraut der Herr seine Kinder an und dies gilt auch für das Wachstum dieser Kinder als Personen und Christen“, so Bischof Blazquez.
„In der heutigen Zeit ist die Familie das Opfer der modernen Ideologie“, lautet die Botschaft von Dr. Carl A. Anderson, Mitglied der Ritter von Kolumbus. „Zum Wohl unserer Zukunft und der unserer Kinder müssen wir die Familie über die Ideologie stellen“, so Dr. Anderson weiter, der betonte, dass die Familie „eine natürliche Institution ist, die vom Mann und von der Frau ausgeht. Es handelt sich um eine unveräußerliche Beziehung, die aus dem konkreten menschlichen Leben und nicht aus einer Ideologie entsteht“. Dr. Anderson bekräftigte deshalb: „Es ist an der Zeit, dass die Familien sich wehren“.
Bei der Diskussionsrunde erläuterten verschiedene Gründer und Vertreter kirchlicher Bewegungen die eigenen Positionen. Salvatore Martinez, der spanische Koordinator des Geistlichen Erneuerung, betonte „die Bedeutung des Dialogs im Familienleben“ und die Eigenschaft der Familie als „Laboratorium der Hoffnung für die Menschheit“. Kiko Argüello, der Gründer des Neokatechumenalen Wegs erinnerte an die Tätigkeit seiner Bewegung zur Förderung der Familie und wies darauf hin, dass „die Kirche auf erwachsene Christen zählen muss, d.h. Christen, die auf diese neue Gesellschaft vorbereitet sind, die sich auf dem Weg zur Apostasie befindet2. Andrea Riccardi, der Gründer der Gemeinschaft von St. Egidio, betonte die Wesensgleichheit des gemeinschaftlichen Lebens in der Familie und der Weitergabe des Glaubens: „Die Familie kann der Kirche viel beibringen, doch sie kann auch viel von ihr lernen“. Graziella de Luca von der Focolare-Bewegung, präsentierte die Erfahrung der „neuen Familien“ und erklärte, dass diese Familien versuchen „ausgehend vom Evangelium einen neuen Erziehungsstil zu finden und diesen in der heutigen Familie und Gesellschaft umzusetzen, mit dem Ziel, dass die Kinder sich persönlich in einem lebendigen Kontakt mit Jesus befinden“.
Vor Beginn der nachmittäglichen Sitzungen heilt Erzbischof Agustin Garcia-Gasco einen Gottesdienst, bei dem 60 Kardinäle und Bischöfe und alle Teilnehmer der drei Kongresse, die zeitgleich stattfinden anwesend waren. Zu den Kongressen der Familien, der Kinder und der Großeltern haben sich insgesamt über 8.000 angemeldete Teilnehmer angemeldet.
Bei den Diskussionsrunden am Nachmittag, befassten sich die Teilnehmer mit dem Thema: „Familie und Bioethik“: verschiedene Experten für Bioethik befassten sich mit dem Thema der Umsetzung der Wissenschaft im familiären Umfeld. John Hass, der Vorsitzender des „National Catholic Bioerthics Center“ erklärte, dass „die Familie heute zur Zielscheibe der schlimmsten Aggressionen gegen die Menschlichkeit geworden ist“. Der Dekan der Bioethischen Fakultät des Päpstlichen Athenäums Regina Apostolorum in Rom, P. Gonzalo Miranda sprach in seinem Beitrag über die heutigen Probleme im Bereich der Bioethik und der Familie, und verurteilte dabei insbesondere die Praxis der Eugenethik, „mit der diejenigen, die als behindert betrachtet werden, beseitigt werden sollen“; ebenso verurteilte er die künstliche Fortpflanzung, „die eine Beziehung der Herrschaft über das neue menschliche Wesen herstellt“ sowie die Euthanasie. „Die wahre Familie, die auf der Liebe zwischen den Personen gründet, ist eine Herausforderung für die Strömungen, die die Euthanasie befürworten“. Die Leiterin des Instituts für Biochemie der Universität „Francisco di Vitoria“ in Madrid, Monica Lopez Barahona, erklärte, dass „gegenwärtig über klinische 500 Tests mit erwachsenen Zellen existieren, während es keinen Test für embryonale Zellen gibt.“ (JO/RG) (Fidesdienst, 07/07/2006 - 53 Zeilen, 633 Worte)


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