AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Konflikt in Tigray: Anhaltende Bombenangriffe blockieren humanitäre Hilfe

Montag, 3 Oktober 2022

Addis Abeba (Fides) - "Die anhaltenden Bombardierungen im Norden Äthiopiens werden immer heftiger und gehen zu Lasten der Zivilbevölkerung. Über die genaue Zahl der Toten und Verwundeten liegen uns aufgrund der Blockade der Kommunikationswege keine Angaben vor, wir wissen jedoch, dass viele Ortschaften betroffen sind", so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche, der aus Sicherheitsgründen um Anonymität bittet, gegenüber Fides. "Die Situation ist dramatisch: Dies ist ein beispielloser Angriff auf Zivilisten, außerdem gibt es in Tigray seit drei Jahren keine Medikamente und keine Lebensmittel. Und die Schulen sind geschlossen."
"Seit acht Monaten gibt es keine Nachricht mehr vom Bischof der katholischen Eparchie von Adigrat, Tesfaselassie Medhin (vgl. Fides 24.2.2022). Wir wissen nur, dass Adigrat in den letzten Tagen von den Eritreern bombardiert wurde, ebenso wie andere Dörfer in der Region Irob: Alitena, Dawan, Agarale. Dort gibt es zwischen 70 und 80 katholische Ordensleute und etwa 30 Ordensfrauen, von denen wir nichts wissen und mit denen wir keinen Kontakt aufnehmen können", beklagt der Beobachter.
"Bischof Medhin ist Diabetiker, wir wissen nicht, ob er Medikamente hat…. Bis vor einiger Zeit hatte er Appelle mit der Bitte um Hilfe für die schreckliche humanitäre Situation der Bevölkerung gestartet, aber seine Briefe wurden ignoriert, ohne jede Antwort, als ob er in der Wüste schreien würde", so der Beobschter weiter
Unterdessen äußerte sich auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, besorgt über Berichte, wonach wahllose Bombardierungen im Norden Äthiopiens zahlreiche Opfer fordern. USAID hat den Konflikt in der Region Tigray als einen der gefährlichsten Orte der Welt für humanitäre Helfer bezeichnet, und auch die Europäische Union klagt über die totale Blockade der humanitären Hilfe.
(AP/GF) (Fides 03/10/2022)


Teilen: