ASIEN/KASACHSTAN - Weihbischof nach Papstbesuch: Bestätigt im Glauben und mit mehr Mut zum Dialog

Samstag, 1 Oktober 2022 dialog   evangelisierung   mission   glaube  

Karaganda (Fides) - "In Kasachstan gab es bereits einen tiefen Respekt für die katholische Kirche, aber der Besuch von Papst Franziskus im September hat dazu geführt, dass die Einheimischen eine größere Achtung vor uns haben und sich freuten, eine so wichtige Person auf globaler Ebene im eigenen Land zu empfangen. Wahrscheinlich hat seine Anwesenheit auch uns Katholiken mehr Mut gegeben: In diesem Land sind wir eine ‚kleine Herde‘, wie der Papst sagte, und manchmal machen wir den Fehler, nur auf die Zahlen zu schauen und uns dann klein, fast unbedeutend zu fühlen. Der Besuch von Papst Franziskus bei dieser kleinen Herde hat uns alle sehr begeistert und uns im Glauben und in der täglichen Mission, die nicht unser, sondern Gottes Werk ist, bestätigt", so der Weihbischof von Karaganda und erste einheimische Bischof, Yevgeniy Zinkovskiy, gegenüber Fides mit Blick auf die jüngste Reise von Papst Franziskus in das zentralasiatische Land (13.-15. September).
Im Mittelpunkt der Ansprachen von Franziskus stand der Dialog: "Seine Worte", so der Prälat, "werden ein Bezugspunkt für den Glauben aller Katholiken in Kasachstan bleiben: Das multiethnische Umfeld, in dem wir leben, bringt uns täglich dazu, uns aktiv für den Dialog zu engagieren, aber ausgehend von dem Beispiel, das der Papst selbst uns gegeben hat, können wir uns noch mehr für Begegnungen mit Menschen öffnen, die aus anderen Traditionen, Kulturen und Religionen kommen. Wir können lernen, miteinander zu leben und einander zu lieben. Dabei sind wir aufgerufen, aus unseren Kirchen 'hinauszugehen': der Dialog ist ein Keimling, den wir weiter pflegen werden, und ein Prozess, den wir entwickeln wollen".
Im Rahmen seines Besuchs unterzeichnete der Heiligen Vater in Astana ein Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Kasachstan. Dieses Dokument, so Bischof Zinkovskiy, sei "ein großes Geschenk, das der Mission der Kirche im Lande zugutekommen wird". Das Abkommen, so heißt es in einem Kommuniqué des Heiligen Stuhls, wird "Artikel 2 des bilateralen Abkommens von 1998 weiter umsetzen und die Erteilung von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen für kirchliches und religiöses Personal aus dem Ausland, das in der Seelsorge für die katholischen Gläubigen in Kasachstan tätig ist, erleichtern". "All diese 'Samen', die durch den Besuch des Papstes gepflanzt wurden", so der Bischof abschließend, "werden, wenn sie gut gepflegt werden, keimen, wachsen und Früchte tragen können, so Gott es will, in unserer Gemeinschaft, die ein Volk ist, das in der Nachfolge Christi in der Welt unterwegs ist".
In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien, die von 91 Priestern, darunter 61 Diözesanpriester und 30 Ordensleuten betreut werden. Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 % Christen, davon 1 % Katholiken.
(LF) (Fides 1/10/2022)


Teilen: