EUROPA/SPANIEN - V. Weltfamilientreffen - „Der Besuch des Papstes in Valencia, das in diesen Tagen Welthauptstadt der Familien ist, wird den Menschen guten Willens dabei helfen, der Identität der Ehe und der Familie die angemessene Bedeutung beizumessen“. Interview mit Luis Fernando Figari, Gründer der „Sodalitium Christianae Vitae“

Freitag, 7 Juli 2006

Valencia (Fidesdienst) - Der Gründer der „Sodalitium Christianae Vitae“, Luis Fernando Gigari bezeichnete in seinem Vortrag beim theologisch-pastoralen Kongress zur Familie in Valencia, die Familie als „Weg der Heiligkeit“ und die Angriffe auf die Familie als Teil des Prozesses der Globalisierung, die damit zu einem weltweiten Problem werden. Fides sprach mit ihm über die Inhalte seines Beitrags.

In Ihrem Vortrag sagten Sie, dass „mit einem systematischen Angriff versucht wird, die eheliche und familiäre Liebe vom Leben der Eheleute und der Familie zu trennen“. Was meinen Sie damit genau?
Indem Daten zur demographischen Hochrechnung, von denen man heute weiß, dass sie falsch waren, gegen Mitte der 50er Jahre nicht richtig ausgelegt wurden, begann eine Kampagne zur Reduzierung des Bevölkerungswachstums. Dabei wurden Lust und Liebe im ehelichen Leben voneinander getrennt. Heute hat diese Methode weltweit katastrophale Auswirkungen. Die Verdinglichung des Paares führt zu einem allarmierenden Anstieg bei den Scheidungsraten, zu einem wachsenden Missbrauch der Frau, zur Vernachlässigung und Misshandlung der Kinder. Die Bevölkerungspyramiden weisen nicht nur in den Ländern der so genannten ersten Welt, sondern auch in anderen, ein Ungleichgewicht auf, das die Zukunft nicht weniger Länder bedroht. Parallel dazu tendiert man zu einem Extremismus gegen das Leben, der sich immer weiter von der Natur entfernt und diese durch Ideologien und Abmachungen ersetzt, die gegen das Wesen der Familie und die Ehe als Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau verstoßen.

Welche Vorschläge macht die geistliche Familie der „Sodalitium Christianae Vitae“ angesichts dieses systematischen Angriffs auf die Familie?
Vor allem eine Sammlung von realistischen Daten und Analysen zur Situation und gleichzeitig eine klare Aussage über die wahre Identität der Ehe und der Familie, bei der das authentische Wesen hervorgehoben wird und wir darauf hinweisen, dass weder ungerechte Gesetze noch Ideologien diese Fakten ändern werden. Zudem weisen wir darauf hin, welche negativen Auswirkungen die anti-katholische Einstellung bereits hat und wir versuchen jungen Menschen und zukünftige Ehepaaren das Bewusstsein zu vermitteln, dass die Ehe ein Weg der Heiligkeit ist. Doch abgesehen von theoretischen Inhalten und Ermutigungen bedarf es auch praktischer Unterstützung für die Familien. Dies könnte in fünf Punkten zusammengefasst werden: persönliche Heiligkeit, existenzielles und christliches Zusammenwirken der Eheleute, erzieherische Liebe zu den Kindern in der Familie, Arbeit als persönlichkeitsbildender Prozess und Apostolat.

Werden der theologisch-pastorale Kongress und der Besuch von Papst Benedikt XVI. Ihrer Ansicht nach die Förderung der Kultur des Lebens, der christlichen Ehe und der Familie voranbringen?
Ich bin zuversichtlich, dass es so sein wird. An dem Kongress nahmen täglich tausende Menschen Teil und diese werden die Botschaft der Hoffnung und des Realismus in die jeweiligen Pfarreien, Gemeinschaften, Bewegungen, Missionen und sozialen Bereiche bringen. Andere Mittel, wie zum Beispiel die Presse, Bücher, vorträge und vieles mehr werden die positiven Auswirkungen der Festigung der Identität der Ehe und des Wertes der Familie in einer christlichen und sozialen Perspektive multiplizieren. Der Besuch von Papst Benedikt wird diese vielfältige Reflexion abrunden und er wird der Welt in gut definierter Form die Einstellung der Kirche zur Ehe und Familie präsentieren. Der Petrusnachfolger wird Christen im Glauben bestärken, der ganzen Welt die grundlegende Bedeutung des Verständnisses und der Umsetzung der authentischen Identität der Ehe und der Familie beim Aufbau einer humaneren, gerechteren und versöhnteren Welt verkünden. Das Lehramt und der Besuch des Papstes in Valencia, das in diesen Tagen Welthauptstadt der Familien ist, wird den Menschen guten Willens dabei helfen, der Identität dieser beiden grundlegenden Institute der Menschheit und der Kirchen, die angemessene Bedeutung zuzumessen, und wird damit ein ausschlaggebender Schritt auf dem Weg der Förderung der Kultur des Lebens sein. (JO) (Fidesdienst, 07/07/2006 - 56 Zeilen, 628 Worte)


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