AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Weitere Regierungsffensiven in der Konfkliktregion Tigray: “Ausmaß der umanitären Krise ist schockiernd”

Mittwoch, 21 September 2022 kriege   vertriebene  

Addis Abeba (Agenzia Fides) - "Die eritreische Armee berruft Reservisten ein und rekrutiert viele junge Männer, die an die Front geschickt werden sollen. Man versucht, Axum, Adigrat und Shire zu erobern und in Makallè einzudringen. Die Lage der Zivilbevölkerung ist dramatisch angesichts der schlimmsten Offensive seit Beginn des Konflikts", berichtete eine Quelle aus Kreisen der Ortskirche, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, gegenüber Fides.
Seit dem 24. August, als die Kämpfe wieder aufgenommen wurden, spitzt sich die humanitäre Lage in Tigray von Tag zu Tag zu (vgl. Fides 24/8/2022). Spezialeinheiten der Amhara und der Fano beteiligen sich ebenfalls an der Offensive gegen die Widerstandskämpfer in Tigray, während von Drohnenangriffen der Bundesarmee berichtet wird. Die von der eritreischen Armee geführten Angriffe forderten bereits Opfer unter der Zivilbevölkerung. Unterdessen soll der somalische Präsident Hassan Sheik Mohamud hat den eritreischen Präsidenten Isaias Afwerki aufgefordert haben 5.000 in Eritrea ausgebildeten Soldaten nach Somalia zu schicken.
"Die weit verbreitete Behinderung des Zugangs zur Grundversorgung, zu Nahrungsmitteln, zur Gesundheitsversorgung und zur humanitären Hilfe hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung", so die Vorsitzende der vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzten Kommission, Kaari Betty Murungi. "Das Ausmaß der humanitären Krise in Tigray ist schockierend“ betont sie. Murungi forderte die Regierung auf, die Grundversorgung unverzüglich zu gewährleisten und einen uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Gleichsam werden die TPLF-Truppen aufgefordert, dafür zu sorgen, „dass die humanitären Organisationen ungehindert arbeiten können".
(AP/GF) (Fides 21/09/2022)


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