ASIEN/BANGLADESCH - Erste Jesuitenschule öffnet ihre Pforten: "Wir wollen Wissen und Herzensbildung vermitteln“

Montag, 19 September 2022 bildungswesen  

Gazipur (Fides) - Die neue „St. Xavier's International School“ in Kuchilabari, im Bezirk Gazipur, in der Nähe von Dhaka ist die erste Jesuitenschule in Bangladesch und hat vor kurzem das neue Schuljahr mit den ersten 34 Schülern begonnen. Künftig sollen bis zu 600 Schüler aufgenommen werden. Der Rektor der „St. Xavier's International School“, Pater Probash Rozario SJ, erklärt gegenüber Fides: "Nach einer Verzögerung wegen der Pandemie konnten wir nun eröffnen und mit dem Unterricht anfangen. In den vergangenen Jahren hatten wir festgestellt, dass es in der Gemeinde Motbari trotz der großen Nachfrage keine englische Sekundarschule gab". "Wir wollen die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten, damit sie gute Bürger werden. Es geht nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch um Herzensbildung", fügt er hinzu.
Erzbischof Bejoy N. D'Cruze (OMI) von Dhaka der an der Einweihung des Instituts teilnahm, sagte: "In unserem Land sind Anstrengungen zur Verbesserung des Bildungswesens erforderlich. Auf diese Weise gibt die Kirche ein Zeugnis davon ab, dass sie der Gesellschaft Gutes tut. In unseren Schulen wollen wir die Schüler zu authentischen Menschen machen, unser Engagement dient dabei sicher nicht der Gewinnerzielung". Erzbischof Bejoy, der auch Vorsitzender der Bischofskonferenz von Bangladesch ist, betonte, dass "die Schüler die bestmögliche Ausbildung erhalten sollen", und sagte zu den Lehrern: "Neben der akademischen Ausbildung werden wir auch eine moralische Erziehung und eine Erziehung zu menschlichen und christlichen Werten vermitteln und so Männer und Frauen ausbilden, die dann einen Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten werden, wie es bei vielen Politikern in der heutigen Regierung der Fall ist", sagte er.
Shirin Sharmin Chaudhury, Parlamentspräsident, und Dipu Moni, Bildungsminister, sind in der Tat ehemalige Schüler der „Holy Cross School“, einer katholischen Schule in Dhaka.
Die einheimischen Katholiken danken der Gesellschaft Jesu für die Gründung dieser Schule. "Wir wissen um die Notwendigkeit einer guten Bildungseinrichtung in unserer Gegend. Mit der Gründung und Eröffnung der St. Xavier's International School hat Gott unsere Gebete erhört. Bildung ist wichtig für den Entwicklungsweg eines jeden Menschen. Diese Schule wird den Bedürfnissen der Schüler entsprechen und Kindern aller Glaubensrichtungen offen stehen", so Suren Gomes aus der katholischen Gemeinde Mathbari in Gazipur gegenüber Fides. Gomes, der als Lehrer an einer staatlichen Schule unterrichtet, schätzt das Bildungsangebot der Jesuiten: "Überall auf der Welt üben die Jesuiten ihren Dienst und ihr Apostolat in der Bildung aus. Wir sind Gott dankbar, denn diese Schule ist ein Segen Gottes für uns. Wir hoffen, dass unsere Kinder und die nächste Generation an dieser Schule eine gute Ausbildung erhalten werden", sagt er.
Die Präsenz der Jesuiten in Bangladesch ist so alt wie die des Christentums in diesem Land. Sie waren die ersten Missionare, die bereits im 16. Jahrhundert in das Land kamen. Später mussten die Ordensleute das Gebiet verlassen und kehrten erst 1994 auf Einladung der bangladeschischen Bischöfe zurück. Derzeit gibt es Ordensgemeinschaften in drei Gemeinden. Aus Bangladesch traten 23 junge Einheimische in die Gesellschaft Jesu ein und sind nun in verschiedenen geistlichen, kulturellen, jugendpastoralen Diensten sowie in der Flüchtlingshilfe tätig.
In Bangladesch befinden sich eine Universität, 13 Colleges, über 200 Gymnasien und 500 andere Einrichtungen, darunter Grundschulen sowie technische Institute und Berufsschulen, in Trägerschaft der katholischen Kirche (eine Gemeinschaft von etwa 400.000 Getauften bei einer Bevölkerung von 165 Millionen, die zu 90 % muslimisch ist).
(PA- FC) (Fides 17/9/2022)


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