EUROPA/SPANIEN - Bei allen Gottesdiensten bitten die Bischöfe um das besondere Gebet für Spanien: in diesem unter einigen Aspekten besonders delikaten Moment „brauchen wir den Beistand Gottes, ohne den uns nichts gelingt“

Mittwoch, 5 Juli 2006

Toledo (Fidesdienst) - „O Gott, unser Vater, wir loben dich und danken dir. Du, der du alle Menschen liebst und alle Völker leitest, begleite die Schritte unseres Landes, die oft schwierig, aber stets voller Hoffnung sind. Gib, dass wir die Zeichen deiner Gegenwart erkennen und die Kraft deiner Liebe erfahren, die nie schwächer wird.
Herr Jesus, Sohn Gottes und Erlöser der Welt, der im Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden ist, wir bekennen unseren Glauben. Dein Evangelium soll das Licht und die Kraft unserer persönlichen und gemeinschaftlichen Entscheidungen sein. Dein Gebot der Liebe führe unsere Gemeinschaft zur Gerechtigkeit und zur Solidarität, zur Versöhnung und zum Frieden, zur Einheit und zur Freiheit.
Heiliger Geist, Liebe des Vaters und des Sohnes, wir beten voll Zuversicht. Du, der du innerer Lehrer bist, zeige uns die Pläne und die Wege Gottes. Gib, dass wir die menschlichen Geschehnisse mit offenen und sehenden Augen betrachten, das Erbe der Heiligkeit und der Kultur unsers Volkes bewahren und uns in Gedanken und im Herzen verwandeln und unsere Gesellschaft erneuern.
Jungrau Maria, Mutter Gottes, unsere Mutter, Königin der Barmherzigkeit, schaue auf dein Volk, auf dieses Land das wir als „Land Mariens“ bezeichnen. Hilf uns, zeige uns Jesus und mit dir sollen die Völker und Menschen in Spanien, tun, was Gott von uns will, denn dies wird stets das Beste sein“.
Dieses Gebet soll auf Wunsch des Primas von Spanien und Erzbischof von Toledo, Kardinal Antonio Canizares Llovera, jeden Tag am Ende der Heiligen Messe vor dem Schlusssegen gebetet werden. Außerdem bittet der Kardinal darum, dass bei den Fürbitten folgende hinzugefügt wird: „Wir beten für Spanien: Damit die demokratischen Institutionen und das ganze Volk in Spanien die Wahrheit und die Freiheit, die Gerechtigkeit und den Frieden, die Einheit und den Einklang und die volle Anerkennung der Grundrechte aller Menschen fördern“.
Bei der jüngsten Vollversammlung der Spanischen Bischofskonferenz befassten sich die Bischöfe des Landes mit der religiösen, kulturellen, sozialen und politischen Lage in Spanien. In ihrer Schlussverlautbarung fordert die Bischofskonferenz alle katholischen Gemeinden auf, für Spanien zu beten.
„Niemand bleibt verborgen, dass wir eine wichtige Stunde erleben, die unter verschiedenen bedeutenden Aspekten sehr delikat ist, und dass wir den Beistand Gottes brauchen, ohne den uns nichts gelingt“, so Kardinal Canizares in einem Schreiben an die Gläubigen. Insbesondere bittet er für den 25. Juli, dem Fest des heiligen Apostels Jakob, Schutzpatron Spaniens, bei allen Gottesdiensten um das Gebet für Spanien. „damit wir unseren christlichen Wurzeln treu bleiben und die historische Einheit bewahren, die uns ausmacht“.
Das Vaterland lieben und für dieses beten, „sind Pflichten, die uns die uns das vierte Gebot vorschreibt“, so der Kardinal, und dies bedeute nicht, dass man sich in irgendeiner Weise in den politischen Bereich oder in das Handeln der Parteien einmische, sondern es handele sich um „eine Pflicht der Nächstenliebe“. Deshalb bittet der Kardinal darum, dass „so lange diese Situation anhält, alle inständig für die Völker, die Länder und die demokratischen Institutionen Spaniens beten.“
Auch der Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio M. Rouco Varela, bittet die Priester seiner Diözese darum, dass man bei allen Gottesdiensten für Spanien betet. (RG) (Fidesdienst, 05/07/2006 - 45 Zeilen, 540 Worte)


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