VATIKAN - PAPSTAUDIENZ FÜR DEN BISCHOF VON CANTERBURY UND aNGLIKANISCHEN PRIMAS VON ENGLAND: „DIE WELT BRAUCHT DAS ZEUGNIS UNSERER EINHEIT“

Montag, 6 Oktober 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Welt braucht das Zeugnis unserer Einheit, die in unserer gemeinsamen Liebe und in unserem Gehorsam gegenüber Christus und seinem Evangelium gründet. Diese Treue zu Christus verpflichtet uns die volle und sichtbare Einheit anzustreben und angemessenen Wege zu finden, wenn es darum geht wann immer es möglich ist, uns für das gemeinsame Zeugnis und die gemeinsame Mission zu engagieren“, so Papst Johannes Paul II. bei der Privataudienz für den Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikanischen Kirche, Rowan Douglas Williams, der den Papst zum ersten Mal besuchte.
Der Papst betonte auch die Wichtigkeit der jüngsten Begegnungen zwischen dem Bischof von Rom und dem Erzbischof von Canterbury, nachdem es lange Zeit keine Kontakte gegeben hatte („diese Begegnungen haben auch sind Ausdruck unseres Vorausgreifens auf die volle Gemeinschaft, die der Heilige Geist für uns will und von uns fordert), wobei er jedoch auch die Hindernisse nicht verschwieg, die es in jüngster zeit auf dem Weg der Einheit gegeben hat. „Diese Schwierigkeiten sind nicht nur disziplinarischer Art“, so der Heilige Vater, „bei einigen handelt es sich um grundlegende Fragen des Glaubens und der Moral. In diesem Leicht sollten wir unseren Willen betonen, aufmerksam und aufrichtig nach der Stimme Christi zu horchen, wie wir sie im Evangelium und in der apostolischen Tradition der Kirche hören. Angesichts der zunehmenden Säkularisierung der heutigen Welt muss die Kirche sicherstellen, dass das Erbe des Glaubens vollständig verkündet und vor falschen und irreleitenden Auslegungen bewahrt bleibt.
Der Papst erinnerte sodann an den Beginn des theologischen Dialogs unter Papst Paul VI. und Bischof Ramsey und betonte in diesem Zusammenhang, dass dies „weder den genauen Weg zur vollen Gemeinschaft und noch dessen Länge kannten, doch sie wussten, dass Geduld und Durchhaltevermögen notwendig werden und das sie nur als Geschenk des Heiligen Geistes empfangen werden konnte“. Abschließend dankte der Papst dem Erzbischof von Canterbury für seinen Besuch zum Amtsantritt und ermutigte ihn, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen: „Wir teilen den Wunsch nach Vertiefung der Gemeinschaft… Am Fest des heiligen Franz von Assisi, dem Apostel des Friedens und der Versöhnung beten wir zusammen dafür, dass der Herr uns zu Instrumenten seines Friedens machen möge“. Der vollständige Wortlaut der Ansprache des Heiligen Vaters ist in Englisch zugänglich unter www.fides.org. (SL) (Fidesdienst, 6/10/2003 – 34 Zeilen, 391 Worte)


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