EUROPA/SPANIEN - V. Weltfamilientreffen: In einer Atmosphäre der Trauer nach dem U-Bahn-Unglück in Valencia beginnt heute der theologisch-pastorale Kongress: Beileidsbekundung des Papstes

Dienstag, 4 Juli 2006

Valencia (Fidesdienst) - Eine dreitägige Trauer findet in allen auf Anordnung von Erzbischof Augustin Garcia-Gasco von Valencia nach dem verheerenden Unglück in der U-Bahn von Valencia statt, bei dem 41 Menschen starben und 47 verletzt wurden, von denen sich zwei immer noch in Lebensgefahr befinden. Wie aus einheimischen Presseberichten hervorgeht soll der Grund für das Unglück die überhöhte Geschwindigkeit des Zuges gewesen sind, die zum Entgleisen zweier Metrowagone führte.
Die Stiftung, die das V. Weltfamilientreffen organisiert, brachte den Angehörigen der Opfer ihr Beileid zum Ausdruck und strich die festlichen Initiativen, die am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag stattfinden sollten vom Veranstaltungsprogramm, wobei die anderen Programmpunkte unverändert bleiben.
Als Geste der Solidarität mit den Opfern und ihren Familien haben sich tausende freiwillige Mitarbeiter der Veranstaltung spontan zum Rosenkranzgebet in der Basilika „de los Desamparados“ versammelt, wo auch ein Trauergottesdienst für die Opfer des Unglücks stattfand. Anwesend waren auch die Weihbischöfe von Valencia, Salvador Jimenez und Enrique Benavent. Letzterer erinnerte die freiwilligen Helfer daran, dass es für Christen wichtig ist, „sowohl Momente der Freude als auch der Trauer um die Eucharistie zu teilen, die Quelle der Hoffnung und des Glaubens ist.“
Die Stadt Valencia erhält Solidaritätsbekundungen aus religiösen, politischen und gesellschaftlichen Kreisen. Auch Papst Benedikt XVI. bekundete sein Beileid für die Opfer in einem Telegramm an Erzbischof Augustin Garcia-Gasco: Nachdem ich mit großem Schmerz von der traurigen Nachricht von dem U-Bahn-Unglück in Valencia erfahren habe, das so viele Familien mit Trauer erfüllt, bete ich für die ewige Ruhe der Verstorbenen und bitten den Herrn darum, dass er denen, die um den Verlust eines geliebten Angehörigen trauern, seinen Trost schenken möge. Gleichsam bitte ich Seine Exzellenz darum den Angehörigen der Opfer mein tiefes Beileid auszusprechen und den zahlreichen Verletzten den meine väterliche geistliche Nähe zum Ausdruck zu bringen, während ich allen den trostspendenden Apostolischen Segen erteile, im Zeichen der Hoffnung und des Glaubens an den auferstandenen Christus“.
Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz (CEE), Erzbischof Ricardo Blazquez, und der Generalsekretär, Pfarrer Juan Antonio Martinez Camino, sandten im Namen der spanischen Bischöfe ein Beileidstelegramm an den Erzbischof von Valencia: die Nachricht erreichte sie, „als wir uns auf den Weg in diese geliebte Stadt machen wollten, um an den Veranstaltungen des Weltfamilientreffens mit dem Papst teilzunehmen“. „Obschon wir dies auch persönlich hätten tun können, möchten wir unser Beileid im Namen aller Mitglieder der Spanischen Bischofskonferenz und unserer Mitarbeiter auf dem schnellsten Weg zum Ausdruck bringen“, heißt es in dem Telegramm weiter. Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Erzbischof, den Angehörigen der Opfer mitzuteilen, dass wir uns ihnen und ihrem Schmerz anschließen und dem Herrn die ewige Ruhe ihrer Angehörigen anvertrauen. Wir beten auch für die rasche Genesung der Verletzten“.
Trotz des verheerenden Unglücks liefen die Vorbereitungen auf die Familienausstellung und den Kongress der Familien weiter. Die freiwilligen Mitarbeiter empfingen gestern die Pilger und kirchliche Autoritäten, die gestern zahlreich in der spanischen Küstenstadt eintrafen. Auf dem Ausstellungsgelände herrschte ein eifriges Treiben. Gestern wurden die letzten Stände aufgestellt, an denen die verschiedenen Organisationen ihre Initiativen und Projekte zur Förderung der Familien in aller Welt vorstellen werden. Am 4. Juli um 16.00 Uhr beginnt der theologisch-pastorale Kongress, an dem über 30 Kardinäle, zahlreiche Bischöfe, Vertreter der griechischen, russischen und rumänischen orthodoxen Kirche und Experten aus aller Welt teilnehmen werden. Bei der nachmittäglichen Sitzung werden die ersten Vorträge gehalten: „Familie und Laizität“ von Kardinal Carlo Caffarra, Erzbischof von Bologna und „Familie und Glauben in einer beschlagnahmten Welt“ von Javier Lacroix, Dekan der Fakultät für Theologie an der Universität Lyon. Abschließend wird der Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, die Eröffnungsansprache halten. In verschiedenen weiteren Vorträgen wird man sich mit der Familie und ihren gesellschaftlichen, erzieherischen, demographischen, ökonomischen und bioethischen Aspekten befassen. (JO/RG) (Fidesdienst 04/07/2006 - Zeilen, Worte)


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