AMERIKA/BRASILIEN - Gemeinsame Erklärung der Seminaristen: Herausforderungen und Träume einer missionarischen und synodalen Kriche

Mittwoch, 20 Juli 2022 päpstliche missionswerke   seminaristen   bildung   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  

João Pessoa (Agenzia Fides) - "Wir haben über die Realitäten nachgedacht, die die Gesellschaft und die Kirche in Brasilien und in der Welt herausfordern, im Kontext von Kriegen, Armut, Hunger, Elend, geographischen und existentiellen Peripherien und auch den Herausforderungen, die durch COVID-19 auferlegt werden. Dabei müssen wir die Aufrufe von Papst Franziskus zu einer missionarischen, synodalen und aufgeschlossenen Kirche, die in der Botschaft zum Weltmissionstag 2022 enthalten sind hören", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die von den mehr als 330 brasilianischen Diözesan- und Ordensseminaristen (aus 134 Diözesen und 6 Ordensgemeinschaften) unterzeichnet wurde, die letzte Woche am 4. nationalen Missionskongress der Seminaristen (4Cominse) teilnahmen (vgl. Fides 14/7/2022).
"Durch den bereichernden Austausch im Rahmen von Begegnungen, Versammlungen und Zeugnissen befassen wir uns bereeits mit dem missionarischen Engagement, das in Initiativen wie der Weiterentwicklung des Projekts Schwesternkirche, der Umsetzung des Nationalen Missionsprogramms, der Ausweitung von COMISE, der missionarischen Ausbildung von Seminaristen, der Förderung missionarischer Aktionen, der Artikulation von COMISE durch digitale Medien und Momenten missionarischer Spiritualität zeigt“, heißt es in der am vergangenen 17. Juli unterzeichneten Erklärung, „aber es gibt noch einige Herausforderungen zu bewältigen: bestehende Vorurteile gegenüber der Mission, Trägheit, Selbstbezogenheit, mangelnder missionarischer Begeisterung, Widerstand gegen die Aufnahme der Missionspädagogik in die Lehrpläne und ein Schwinden des Missionsbewusstsein". Unerlässlich sei daher die Wiederentdeckung des missionarischen Wesens der Kirche und auch die Übernahme des Paradigmas der „missio ad gentes“ als integraler Bestandteil des Ausbildungsprozesses. "Wir träumen von einem Dialog zwischen Seminaristen, Ausbildern und Bischöfen auf einem Ausbildungsweg, der auch synodal ist", heißt es in dem Dokument weiter, "Wir träumen von der zentralen Bedeutung der Mission in den pädagogischen Projekten der Seminare. Wir träumen davon, eine aufgeschlossene Kirche zu sein, die mitten unter den Menschen präsent ist, vorzugsweise unter den Armen und den jungen Menschen. Wir träumen von einer persönlichen, pastoralen Arbeit und einer Struktur, die ein größeres missionarisches Bewusstsein weckt".
Abschließend verpflichten sich die Seminaristen ausdrücklich, ihre Studien- und Ausbildungszeit optimal zu nutzen, die kirchliche und soziale Realität der Regionen, aus denen sie kommen, aufmerksam zu beobachten und sie mit einem erneuerten missionarischen Geist zu neu zu gestalten und mehr Zeit für die Lektüre der missionarischen Dokumente der Kirche und für die Erforschung der Missionare ad gentes, die in Brasilien gewirkt haben, aufzuwenden.
(EG) (Fides 20/7/2022)


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