AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischöfe wünschen “Einheit in der Vielfalt”

Samstag, 9 Juli 2022 bischofskonferenzen   soziale lage   frieden  

Bogotà (Fides) – Am Ende der 113. Vollversammlung der Bischofskonferenz (vgl. Fides 04/07/2022) wünschen sich die kolumbianischen Bischöfe „Einheit in der Vielfalt“ und betonen in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit "eines gemeinsamen Projekts, das alle einschließt, besonders die weniger Geschützten, in einer Kultur der Begegnung und der sozialen Freundschaft". "Dieser Aufruf zur Einheit der Nation wird ohne ein ernsthaftes und dauerhaftes Engagement für den Frieden und die Achtung des Lebens nicht gedeihen“, so die Bischöfe weiter, „Kein Krieg mehr! Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass jede Form von Hass und Gewalt, die uns nicht nur materiell verarmt, sondern auch geistig entmenschlicht und zerstört, ausgerottet wird. Wir brauchen eine neue Offenheit für den Dialog, der produktiv sein muss, als Instrument für den Aufbau und die Konsolidierung einer integrativen und partizipativen Demokratie".
Bei einer abschließenden Pressekonferenz verlas Bischof Juan Carlos Cárdenas Toro von Pasto in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der bischöflichen Kommission für Kommunikation die offizielle Schlussbotschaft und antwortete auf Fragen von Journalisten zu verschiedenen Themen, wie z.B. die Dialoge für den Frieden, Abtreibung, Pflege des gemeinsamen Hauses, Bildung oder Armut.
In der Botschaft, die Fides vorliegt, danken die Bischöfe allen kirchlichen Gemeinschaften und Einzelpersonen, Mitgliedern der Zivilgesellschaft, die ihren Beitrag auf dem Weg der Synode geleistet haben: "Ihre Stimmen ermutigen uns, nicht von unserer prophetischen Arbeit abzulassen und einander zu begegnen, um eine missionarische und solidarische Kirche zu sein, die das Evangelium des Heils Jesu Christi verkündet und in Liebe und echter Brüderlichkeit aufbaut.
Zu Beginn ihrer Botschaft erinnern die Bischöfe an den "Schrei unseres Volkes", insbesondere in den Regionen, die von Gewalt, der Ausbreitung bewaffneter Gruppen am Rande der Legalität, Gesetzlosigkeit, Drogenhandel und sozialen Ungleichheiten betroffen sind. Diese Menschen "sehnen sich nach Lösungen für ihre schwerwiegendsten Probleme und fordern substanzielle Reformen, die allen Formen der Korruption einen Riegel vorschieben. Zu den großen Herausforderungen, vor denen das Land steht, gehört die Bildung von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden, die "durch den Mangel an Möglichkeiten zunehmend desillusioniert sind". Deshalb sei es dringend notwendig, die Beteiligung junger Menschen an allen Prozessen anzuregen und zu fördern, ihre Stimme zu hören und sie in ihren Lebensprojekten zu ermutigen.
Die Bischöfe erinnern auch an die "historische Verantwortung für den Schutz des kolumbianischen Amazonasgebiets", das "durch Projekte, die unser gemeinsames Haus zerreißen" und die Gegenwart und Zukunft der Nation und des Planeten belasten.
Schließlich ermutigen sie alle Kolumbianerinnen und Kolumbianer, "ihre Bemühungen für das Gemeinwohl fortzusetzen und sich daran zu erinnern, dass Papst Franziskus dazu eingeladen hat, 'Handwerker des Friedens' zu sein, um dies zu erreichen". Dies setzt einen gelassenen und kritischen Blick auf unsere Geschichte mit ihren noch offenen Wunden und Narben voraus, "damit die Schritte, die wir zur Versöhnung unternehmen, auf der Wahrheit beruhen, die die Seele der Gerechtigkeit ist und uns zur Freiheit führt".
Zum Abschluss ihrer Botschaft bekräftigten die Bischöfe ihren Wunsch, der Nation insbesondere durch die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi zu dienen: "Lasst uns in unserem Engagement für Frieden und Versöhnung in unseren Gemeinschaften und Regionen fortfahren".
(SL) (Fides 09/07/2022)


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