AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Humanitäre Krise: Eritrean Afar National Congress appelliert an die Vereinten Nationen

Dienstag, 7 Juni 2022

Asmara (Fides) – Der Eritrean Afar National Congress (EANC) appelliert an die Vereinten Nationen und internationale Organisationen mit der Bitte, „das Leben von 18 Soldaten zu retten, die sich noch in Äthiopien aufhalten, und derjenigen, die sich entlang der eritreischen Grenze mit dem kriegführenden Land versteckt halten".
Die EANC gab bereits vor einigen Tagen eine Erklärung ab, in der es hieß, dass 500 eritreische Soldaten aus dem Volk der Afar aus der eritreischen Armee desertiert seien und dass drei eritreische Generäle ausgesandt worden seien, um sie gefangen zu nehmen und in das Land zurückzubringen. Der Aufenthaltsort von insgesamt 18 Soldaten konnte nicht bestätigt werden. Die Quelle vor Ort fügte hinzu, dass diese Soldaten ernsthaft in Gefahr sind, entführt zu werden. Es besteht auch die Sorge, dass die erfolgreiche Zwangsrückführung von 36 Überläufern durch die eritreische Armee das Regime zu weiteren grenzüberschreitenden Entführungen in Afar und anderswo ermutigen könnte.
In der Region Afar in Äthiopien leben über 50.000 von der UN registrierte Flüchtlinge aus Äthiopien, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Im jüngsten Krieg zwischen Äthiopien und der Region Tigray wurde das eritreische Flüchtlingslager Barahle zerstört, wodurch Tausende von Flüchtlingen zu Binnenvertriebenen wurden.
EANC versteht sich als Stimme des eritreischen Volkes der Afar und ist eine politische Organisation im Exil, die sich für die Selbstbestimmung und Selbstverwaltung des eritreischen Volkes in der Region Dankalia in Eritrea einsetzt.
Vor kurzem bombardierte die reguläre eritreische Armee die ethnische Kunama-Stadt Shiraro und traf dabei eine Schule, in der Flüchtlinge untergebracht waren. Mindestens 18 Menschen wurden verletzt, ein 14-jähriges Mädchen wurde getötet. Die jüngsten Bombardierung könnte eine Reaktion auf die Niederlage der eritreischen Streitkräfte gewesen sein, die Berichten zufolge bei den jüngsten Zusammenstößen mit der TPLF mehr als 300 Soldaten und Offiziere verloren haben sollen. Die Stadt Shiraro ist auch einer der symbolträchtigen Orte der TPLF, die hier während des Derg-Krieges einen ihrer Stützpunkte hatte und heute eine große Zahl von Flüchtlingen beherbergt.
(AP/GF) (Fides 7/6/2022)


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