EUROPA/RUSSLAND - Beten für den Frieden: Katholiken schließen sich dem Rosenkranzgebet mit Papst Franziskus an

Mittwoch, 1 Juni 2022 gebet   frieden   papst  

Ol'ga Dubjanina /Arcidiocesi Mosca

Moskau (Fides) - "Wenn Gott in unserer Mitte ist, dann können wir auf verschiedene Schwierigkeiten und widrige Umstände stoßen, aber wir verlieren nicht das, was am wichtigsten ist. Und was am meisten zählt, ist die Beziehung zu Gott: jene Bindungen zu Gott, die bereits auf dieser Erde beginnen und im Himmel ihre Erfüllung finden", so Erzbischof Paolo Pezzi von der Diözese der Mutter Gottes in Moskau, in der Predigt am Fest Mariä Heimsuchung. "Es wird die Zeit kommen", fuhr der Erzbischof fort, "in der wir keine Prüfungen mehr zu bestehen haben; aber noch wichtiger als das Lösen von Problemen ist im Laufe unseres irdischen Lebens die Wahrnehmung der Gemeinschaft, der Nähe des Herrgotts, der Nähe Jesu. Wäre Gott Mensch geworden, für unser Heil gestorben, auferstanden, in den Himmel aufgefahren, aber nicht mehr in unserer Nähe geblieben, wäre das ein Ärgernis gewesen, weil in uns eine enttäuschte Hoffnung entstanden wäre. Und wie erfüllt Jesus sein Versprechen? Indem er uns den Heiligen Geist schenkt, der eben der Begleiter Jesu ist, sein Führer. Deshalb ist das Magnifikat der Jungfrau Maria die Verherrlichung unseres Menschseins: Es bedeutet, dass unser Leben auf der Erde dazu bestimmt ist, den Anfang der Herrlichkeit darzustellen, an der wir in der Ewigkeit teilhaben werden".
Am Ende des Gottesdienste lud der Erzbischof die Gläubigen ein, in Stille und Besinnung auf den Beginn der Live-Schaltung zum Rosenkranzgebet mit Papst Franziskus zu warten und schließlich den Rosenkranz zu beten und um das Geschenk des Friedens in der Ukraine und in allen Teilen der Welt, in denen es Konflikte gibt, zu bitten. Zur Übertragung des Rosenkrangebets aus Rom war in der Kathedrale eine riesige Leinwand aufgestellt, auf der die versammelten Gläubigen die von Vatican News ausgestrahlten Bilder verfolgen konnten, wobei der Rosenkranz simultan ins Russische übersetzt wurde. Mehr als hundert Katholiken, darunter Jugendliche, ältere Menschen und Familien, verfolgten die Live-Übertragung und beteten in einer Atmosphäre tiefer Andacht und Besinnung.
Die Erzdiözese der Mutter Gottes, die seit 2007 von Bischof Pezzi geleitet wird, erstreckt sich über ein Gebiet von 2.629.000 Quadratkilometern und umfasst rund einhundert Pfarrgemeinden. Die Kirchenprovinz der katholischen Kirche in Russland besteht neben der Erzdiözese aus drei weiteren Suffragan-Bistümern: der Diözese St. Clemens in Saratow, der Diözese St. Josef in Irkutsk und der Diözese der Verklärung in Nowosibirsk. Da die Katholiken in der Russischen Föderation weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, handelt es sich zumeist um kleine oder sehr kleine Gemeinden, in denen die Anwesenheit eines Priesters im Laufe des Jahres manchmal selten ist. Aus der Hauptstadt gibt es keine genauen Angaben über die Zahl der Katholiken, da der Begriff "Pfarrei" nicht nur territorial ist, sondern auch mit den verschiedenen Gemeinschaften (religiöse Institute, kirchliche Bewegungen, Gruppen, die sich nach Nationalität zusammenfinden usw.) zusammenhängt, bei deren Mitgliedern es sich oft um Ausländer handelt, die für eine mehr oder weniger kurze Zeit in Russland bleiben. Darüber hinaus ist aufgrund der Schwierigkeiten, die durch den jüngsten Konflikt entstanden sind, in letzter Zeit ein nicht unerheblicher Rückgang der Präsenz von Katholiken ohne russische Staatsangehörigkeit zu verzeichnen. Nach Angaben der Pfarrei der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau Maria, deren Pfarrkirche auch katholische Kathedrale von Moskau ist, haben in diesem Jahr etwa fünfzig russische Staatsbürger beantragt, der katholischen Kirche beizutreten.
(CD) (Fides 1/6/2022)


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