AFRIKA/SUDAN - Der Jesuit Refugee Service beklagt: „Die ständigen Übergriffe der Milizen behindern die Arbeit der humanitären Hilfswerke in Darfur“

Dienstag, 27 Juni 2006

Khartoum (Fidesdienst) - Wie der Leiter des Jesuit Refugee Service (JRS), Pater Bryan Pippins behindern stetige Übergriffe, Razzien und Überfälle die Tätigkeit humanitärer Hilfswerke in Darfur im Westen des Sudan, wo seit 2003 ein blutiger Bürgerkrieg herrscht. Nach Aussagen des JRS-Verantwortlichen sind die beiden kleineren Rebellengruppen trotz der Unterzeichnung eines Friedensabkommens durch die größte Rebellenfraktion ausschlaggebend für das Entstehen einer tatsächlichen Friedensperspektive.
Nach Aussage von Pippins sind die Programme des JRS in El-Fascher gefährdet; dies gelte auch für die Erwachsenenbildung, die nicht mehr lange fortgesetzt werden kann; für zukünftige Kurse seien sehr strenge Richtlinien vorgegeben worden. Auch die Programme für die Ausbildung von Lehrkräften mussten infolge des Mangels an geeignetem Personal unterbrochen werden.
Die Gesamtzahl der tödlichen Unfälle nehme zu und in den Dörfern komme es weiterhin zu Brandanschlägen, so der Jesuitenpater, der betont, dass bei der Entwaffnung der Janjaweed-Milizen auch das Problem der separatistischen Bewegungen berücksichtigt werden müsse.
Unterdessen habe eine lange Dürrezeit in der Region zu einem Anstieg der wichtigsten Konsumprodukte geführt.
Seit über drei Jahren herrscht in der westsudanesischen Region ein Bürgerkrieg, der bisher 2 Millionen Menschen zum Verlassen der eigenen Wohnungen gezwungen hat. Zehntausende Menschen starben. Vergewaltigungen, Morde und Plünderungen sind Teil dieser Gewalt, die die Vereinigten Staaten als Völkermord bezeichnen.
Rund 7.000 Soldaten der Truppen der Afrikanischen Union kontrollieren den unsicheren Waffenstillstand vom 5. Mai. Wie Beobachter der Afrikanischen Union mitteilen, werden in Darfur mindestens weitere 5.600 Soldaten benötigt. (LM) (Fidesdienst, 27/06/2006 - 25 Zeilen, 251 Worte)


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