AFRIKA/KENIA - Katholische Kirche klärt über die Lehre der Kirche über Aids auf: in 25 Jahren wurden 80 Hirtenbriefe und Erklärungen der afrikanischen Bischöfe zu diesem Thema veröffentlicht

Montag, 26 Juni 2006

Nairobi (Fidesdienst) - „Es wird immer noch zu sehr gezögert, wenn es um die pastorale Begleitung von Menschen geht, die sich mit dem HIV-Virus infiziert haben oder an Aids sterben“, so Pfarrer Roberto Vitillo, der bei Caritas Internationalis als Sonderberater für Aids tätig ist, bei einem Arbeitstreffen zur Verbreitung von Aids in Afrika, das vom Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) veranstaltet wurde. Die Veranstaltung fand vom 21. bis 24. Juni in der Catho9lic University of Eastern Africa statt (Fidesdienst, 21. Juni 2006).
Obschon die katholische Kirche in Afrika sich seit dem Ausbruch der Krankheit vor 25 Jahren um Aufklärung bemüht (rund 80 Hirtenbriefe und Erklärungen wurden veröffentlicht), ist in vielen Pfarreien die Lehre der katholischen Kirche zu diesem Thema nur unzureichend bekannt. „Die Menschen in unseren Pfarreien wissen nicht, was unserer Lehrer uns sagen“, so Pfarrer Vitillo.
Trotz dieser Schwierigkeiten wird die unersetzbare Rolle der katholischen Kirche in Afrika bei der Verbreitung eines Bewusstseins hinsichtlich der Gefahren im Zusammenhang mit Aids und der medizinischen Betreuung oder anderen Arten von Pflege für HIV-Infizierte anerkannt. Bei dem Symposium sollte der Aktionsplan erörtert und Maßnahmen zur Umsetzung festgelegt werden, der bei der 13. Vollversammlung des SECAM im Oktober 2003 in Dakar (Senegal) beschlossen wurde.
In seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst erklärte der Apostolische Nuntius in Kenia, Erzbischof Alain Paul Lebeaupin, dass das von Aids verursachte Leid die Menschen dazu anspornen sollte, „ein moralisches Verhalten im Umgang mit der Sexualität in Betracht zu ziehen“. In diesem Zusammenhang bekräftigte er die ablehnende Haltung der Kirche hinsichtlich des Gebrauchs von Präservativen. „Die Welt stellt unsere Situation in Frage, deshalb müssen wir fest im Glauben sein und die Lehre der Kirche befolgen. Angesichts einer schwierigen Realität sind wir natürlich versucht, den leichtesten Weg zu gehen“
Zusammen mit Erzbischof Lebeaupin konzelebrierten der SECAM-Vorsitzende Erzbischof John Onaiyekan von Abuja (Nigeria) und Bischof Francisco Silota von Chimono (Mosambik), der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia, Bischof John Njue, Bischofskoadjutor in Nyeri, und Erzbischof Raphael Ndingi Mwana ‚a Nzeki von Nairobi. Erzbischof Onaiyekan erklärte, dass „die Verbreitung von Aids zum größten Teil eine afrikanische Tragödie ist: es reicht die Statistiken anzuschauen. Deshalb muss es auch eine afrikanische Antwort darauf geben, eine Antwort des SECAM, aus dem Blickwinkel der Kirche.“
Wie aus den Statistiken der Vereinten Nationen hervorgeht leben zwei Drittel der insgesamt 24,5 Millionen HIV-infizierten Menschen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. (LM) (Fidesdienst, 26/06/2006 - 35 Zeilen, 417 Worte)


Teilen: