ASIEN/CHINA - „Familien- und Ehepastoral ist unsere ewige Pflicht“, so ein Priester aus Peking, der in diesem Bereich der Seelsorge tätig ist

Montag, 26 Juni 2006

Peking (Fidesdienst) - „Die Familien- und Ehepastoral ist unsere ewige Pflicht, denn sie bestimmt die Zukunft der christlichen Gemeinden und fördert die Inkulturation“, so ein Priester aus Peking, der im Bereich der Familien-, Ehe- und Jugendpastoral tätig ist. „Die Familie hat stets eine wichtige Rolle im Leben der chinesischen Christen gespielt. „Es reicht, wenn man auf die vergangenen 50 Jahre zurückblickt. Dank der vor allem mündlichen Weitergabe in den Familien konnten wir unseren christlichen Glauben auch in den finsteren und schwierigen Momenten bewahren. Dank der Familie gibt es Berufungen und die Gläubigen sind sich der Unauflöslichkeit der Ehe bewusst … Viele Jugendliche nähern sich der Kirche, dank des Einflusses von gläubigen Großeltern und Eltern… Außerdem ist der Sinn für Familie, Ehe und Leben auch in der chinesischen Kultur präsent. Deshalb gehen wir bei der christlichen Familienpastoral auch von der traditionellen chinesischen Kultur aus. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass unsere Initiativen richtig waren. Zum Beispiel, was die kirchliche Trauung anbelangt. Heute lassen sich fast alle Christen kirchlich trauen, und auch ältere Ehepaare entscheiden sich für das Sakrament, das sie während der Zeit der Revolution nicht feiern konnten… Auch viele nichtchristliche junge Paare kommen zu uns und bitten uns um eine würdige und feierliche Zeremonie in der Kirche. Dabei gehen sich von einer weltlichen Vorstellung aus, doch wir lehnen diese Paare nicht ab, sondern geben ihnen gerne unseren Segen in der Kirche und laden sie dazu zu einem vorbereitenden Kurs ein. Viele sagen: ‚Die Gegenwart Gottes in unserem Leben hat uns dabei geholfen, uns im Leben und in der Ehe mit größerer Ernsthaftigkeit zu verhalten. Wir hatten die Möglichkeit den katholischen Glauben kennen zu lernen’. Manche möchten später auch getauft werden.“
Die katholische Gemeinde in China nutzt verschiedene Gelegenheiten zur Familienpastoral, wie zum Beispiel den Muttertag und den Vatertag, das traditionelle chinesische Fest der Familie (das im Herbst gefeiert wird), das chinesische Fest der Verliebten (eine Art Valentinstag, der am 7. Juli des Mondkalenders begangen wird)… Unterdessen wurden im Mai dieses Jahres in der Diözese Jia Mu Si in der nordostchinesischen Provinz Hei Long Jiang 25 kirchliche Ehen geschlossen. An den Kursen für zukünftige Ehepaare nehmen fast einhundert junge Menschen teil. Ion der Pfarrei Lian Zhou in der Diözese Guang Zhou fand anlässlich des Muttertags und des Vatertags eine Kampagne für Familie und das Leben statt. Die Diözese Tain Yuan in der Provinz Shan Xi. schuf eine Arbeitsgruppe Ehe, die im Auftrag der Kommission für die Ehepastoral vor allem bei Trennungen und Scheidungen Beratung anbietet. Jeden Donnerstag stehen vier Priester für Gläubige oder auch für Nichtchristen zur Verfügung, die eine solche Beratung wünschen. (Fidesdienst, 26/06/2006 - 36 Zeilen, 452 Worte)


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