EUROPA/SPANIEN - „Das Bewusstsein von der Bedeutung und der Dringlichkeit der Mission ad Gentes als wichtigste Aufgabe der Kirche, wird mit immer neuer Kraft spürbar“. Kardinal Crescenzio Sepe beim Treffen der Missionsbeauftragen der Diözesen

Freitag, 23 Juni 2006

Javier (Fidesdienst) - Am gestrigen 22. Juni ging das Treffen der Missionsbeauftragten der Diözesen und der Diözesanbeauftragten der Päpstlichen Missionswerke in Spanien zu Ende, das in Javier (Navarra) anlässlich der Feiern zum 500. Geburtstag des heiligen Franz Xaver vom bischöflichen Missionsausschuss in Zusammenarbeit mit den Päpstlichen Missionswerke veranstaltet wurde.
Am ersten Arbeitstag hat der emeritierte Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und vor kurzem zum Erzbischof von Neapel ernannte Kardinal Crescenzio Sepe den Vorsitz. In seinem Grußwort forderte der Kardinal die Missionsbeauftragten der Diözesen auf, die Teilnahme des Gottesvolkes an der Verkündigung des Evangeliums zu fördern und bat, durch die Fürsprache des heiligen Franz Xaver „die Freude an der Nachfolge des Herrn neu zu beleben und unter den Brüdern und Schwestern die Leidenschaft für die Missionen und die Unterstützung, die alle Boten des Evangeliums verdienen, lebendig zu erhalten“. Der Vorsitzende des bischöflichen Missionsausschusses, Bischof Ramon del Hoyo, erinnerte in seiner Ansprache insbesondere an die Zusammenarbeit zwischen dem Missionsausschuss und den Päpstlichen Missionswerken.
Kardinal Sepe hielt auch den Eröffnungsvortrag zum Thema „Die Mission ad gentes in der heutigen Kirche“, in dem er betonte, dass „das Bewusstsein von der Bedeutung und der Dringlichkeit der Mission ad Gentes als wichtigste Aufgabe der Kirche, wird mit immer neuer Kraft spürbar wird“. Drei Elemente machten diese Dringlichkeit verständlich: „der kulturelle Wandel, den der Prozess der Säkularisierung und Globalisierung mit sich bringt; die Ambivalenz zwischen diesem Prozess und der ‚Rückkehr zum Sakralen und zum Religiösen’, einem für die säkularisierte Gesellschaft typischen Phänomen; die Notwendigkeit eines neuen Missionsbewusstseins, das Ungenauigkeiten beim interreligiösen Dialog und bei der Theologie der Religionen ausräumen kann“. „Die Kirche steht einer neuen Herausforderung der Evangelisierung gegenüber, bei der es keine Grenzen gibt und die Stimme der Kirche in einigen Fällen als Zeichen der Minderheit und in anderen Fällen, gegen das Umfeld, ertönt. Dies erfordert von den Christen einen reifen Glauben, der in Christus und in der Notwendigkeit der Mission wurzelt“, betonte der Kardinal.
Bei dem Gottesdienst im Oratorium der Burg von Javier dankte Kardinal Sepe Spanien für die materielle Unterstützung und die Entsendung zahlreicher Missionare und erinnerte an das „ständige Zeugnis, das der heilige Franz Xaver darstellt: ganz Jesus hingegeben, war er ganz grenzenlose Hochherzigkeit, überfließende Begeisterung, absolutes Vertrauen in Gott, leidenschaftliche Liebe zu den Armen“ war. In diesem Zusammenhang betonte der Kardinal: „die Beteiligung aller am Werk der Erstevangelisierung ist heute notwendiger denn je“.
Am Donnerstag, den 22. Juni hielt der Xaverianer Missionar, Pater Carlos Collantes, einen Vortrag zum Thema „Der heilige Franz Xaver, ein leidenschaftlicher Pilger“. Dabei beschrieb er vor allem die Figur des heiligen Franz Xaver und dessen missionarische Tätigkeit und betonte dessen menschliche und christliche Tugenden: Vertrauen, Dienstbereitschaft, Leibe zu den Armen, innere Freiheit … Im Anschluss berichteten der Jesuitenpater Joseph Doan, der über 10 Jahre in vietnamesischen Gefängnissen verbracht hat, und Schwester Pilar Acerete, von den Töchtern der Nächstenliebe, die seit 40 Jahren unter Leprakranken in Indien arbeitet, über ihre Erfahrungen.
Vor seiner Rückreise nach Rom besuchte Kardinal Crescenzio Sepe in Begleitung des Nationaldirektors der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Francisco Perez Gonzalez, die Büros der Päpstlichen Missionswerke Spanien in Madrid. Im Verlauf des Besuchs bekräftigte der Kardinal, dass die vergangenen Jahre an der Spitze der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ihm sehr viel Freude bereiteten, da er vor persönlich das missionarische Engagement und das Bemühen der Kirche um Evangelisierung kennen lernen durfte. Vor allem in Asien gebe es Zeichen der Öffnung für die Evangelisierung und bei seinen Reisen habe er erfahren dürfen, dass sich die prophetischen Worte von Papst Johannes Paul II. zu verwirklichen Beginnen: „Asien ist die Zukunft der Kirche“. (RG) (Fidesdienst, 23/06/2006 - 54 Zeilen, 672 Worte)


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