AMERIKA/BOLIVIEN - Santa Cruz della Sierra: Verwalter des Franziskanerklosters in der Osternacht ermordet

Mittwoch, 20 April 2022 ermordete missionare   orden   bischofskonferenzen   ortskirchen  

La Paz (Fides) - "Angesichts des Raubüberfalls auf das Kloster „San Francisco“ in der Stadt Santa Cruz und der Ermordung von Bruder Wilberth Daza Rodas OFM ist unsere Kirche betrübt und bestürzt", schreibt die Bolivianische Bischofskonferenz in einer am 17. April veröffentlichten Erklärung. Die Bischöfe fordern eine rasche und sorgfältige Untersuchung der Gewalttat. Gleichzeitig prangern sie "die Kultur der Gewalt an, die in Bolivien wächst", und sich in Frauenmorden, Diebstählen, Morden und allgemeinder Unsicherheit in der Stadt zeigt, und fordern alle Bolivianer auf, sich für "eine Kultur des Friedens einzusetzen, in der wir alle in Geschwisterlichkeit leben können".
Die Bischöfe, die ihre Verbundenheit und Solidarität mit den Angehörigen des ermordeten Franziskanerpaters und den Mitgliedern des Franziskanerordens zum Ausdruck bringen, versichern, dass sie beten und hoffen, dass "das Licht des auferstandenen Christus in unseren Herzen und in unserer Welt leuchtet, in der es so viel Dunkelheit, Leid und Tod gibt“.
Der 42-jährige Ordensmann wurde in der Nacht zwischen Karsamstag, 16. April, und Ostersonntag, 17. April, bei einem Raubüberfall auf das Kloster getötet. Die Täter waren nach der heiligen Messe in der Osternacht in die Kirche eingedrungen und ermordeten Pater Wilberth mit einem stumpfen Gegenstand. Seine Leiche wurde am Ostermorgen von einem Gemeindemitarbeiter gefunden.
"Die Kirche von Santa Cruz de la Sierra drückt der Familie Daza Rodas und dem Orden der Franziskaner der Missionsprovinz San Antonio in Bolivien ihr tiefes Beileid zum gewaltsamen Tod von Bruder Wilberth Daza Rodas OFM aus", schreiben die Bischöfe, Priester, Ordensleute und pastoralen Mitarbeiter der Erzdiözese Santa Cruz in einer offiziellen Erklärung.
Bruder Wilberth wurde am 26. September 1979 in Machareti (Sucre) geboren. Seine ersten Gelübde legte er am 1. Februar 2004 beim Franziskanerorden der Missionsprovinz San Antonio in Bolivien ab, die feierliche Profess folgte am 14. März 2009. Er war als Missionar in Sucre, Cochabamba, Copacabana - La Paz, Machareti, San Javier und in der Stadt Santa Cruz de la Sierra, im Kloster „San Francisco“ tätig, dessen Verwalter er zum Zeipunkt seines gewaltsamen Todes war. "Wir bitten die gesamte Kirche von Santa Cruz, ihre Gebete für die Seele von Bruder Wilberth Daza Rodas zu erheben, damit er die ewige Ruhe in den Armen unseres himmlischen Vaters finden möge", so die Erzdiözese.
In seiner Beileidsbekundung erinnert Pater Massimo Fusarelli, OFM-Generalminister, an Bruder Wilberth als "einen bescheidenen und hilfsbereiten Bruder, der dem Tod begegnete, nachdem er denjenigen gefeiert hatte, der den Tod besiegt hatte". "Wir verstehen oft nicht den Sinn dessen, was uns widerfährt, und wir schreien unseren Schmerz und unsere Fragen zu Gott. Wir bitten ihn deshalb auch um einen festeren und tieferen Glauben", so der Generalobere.
Lokalen Medienberichten zufolge soll die bolivianische Polizei die Person identifiziert haben, die dem Leben des Priesters ein Ende setzte: es soll sich um einen Drogenabhängigen handeln, der die Kirche besuchte und die Umgebung gut kannte.
(SL) (Fides 20/4/2022)


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