EUROPA/ITALIEN - "DEN AUGENBLICK NUTZEN, WAGEN UND HOFFEN": DIE ORDENSOBERE DER COMBONI MISSIONSSCHWESTERN ZUR BEDEUTUNG DER HEILIGSPRECHUNG VON DANIELE COMBONI FÜR DIE SCHWESTERN DES VON IHM GEGRÜNDETEN MISSIONSORDENS

Samstag, 4 Oktober 2003

Rom (Fidesdienst) – Die spirituelle Botschaft, die uns die Heiligsprechung von Daniele Comboni mitteilen will, lässt sich nach Ansicht der Generaloberin der Comboni Missionsschwestern, Schwester Adele Brambilla, in drei Worten oder Konzepten zusammenfassen. Welche das sind erläutert sie im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Die STUNDE ist gekommen …“: Ich glauben, dass es für uns wichtig ist, den richtigen Moment, den gegenwärtigen Augenblick, mit den Augen Combonis zu betrachten. Betrachten wir ihn mit seiner Leidenschaft für Gott und die Menschen, mit seinem großen Vertrauen in das Volk. Die Stunde ist gekommen, in der wir uns noch radikaler nach dem Vorbild seines spezifischen Charismas engagieren und seiner Intuition und Vision von der Kirche folgen müssen.
Ein zweites Wort, das Comboni in seinem Plan oft benutzt ist: „WIR WAGEN“; mit ihm sollten wir dies trotz unserer „wundersamen Schwäche“ (wie Comboni es nannte) wiederholen. Wir Ordensschwestern, die wir für die Mission ad gentes im dritten jahrtausend bestimmt sind, müssen es wagen, diesem Charisma zu folgen und es den kommenden Generationen in seiner ganzen Fülle weitergeben. Wir müssen es wagen, seine Methode umzusetzen: jenen Kernpunkt seines Planes, der sich in ein Programm und eine Methode der Präsenz und der Missionstätigkeit niederschlägt (Afrika wird mit Afrika wiedergeboren). Wir müssen es wagen, die Mission mit seinen Augen zu betrachten und neue Stärke, neuen Reichtum, neue Fähigkeiten erkennen, die uns ihrerseits evangelisieren. Wir müssen es wagen, unsere bedingungslose Treue zur Mission erneut zu bekräftigen, indem wir nicht als Hauptakteure sondern als Dienerinnen einer gemeinsamen Sache tätig werden, bei der wir zusammen mit den Armen und Vernachlässigten und mit allen Situationen, die uns in Afrika umgeben zusammenwirken.
„WIR HOFFEN, ja wir hoffen“. Comboni hoffte auf die Umsetzung seines Plans. Heute können wir sagen, dass er Wirklichkeit geworden ist. Wir empfinden ihn immer noch als lebendig und aktuell. Wir hoffen heute vor allem für Afrika, für seine junge Kirche, die so viel versprechend ist. Die Hoffnung Combonis trägt heute das Gesicht vieler Ordensschwestern, die mit ihrem Leben diese Herausforderung angenommen haben. Ich denke dabei an tausende Schwestern mit den unterschiedlichsten Namen und derselben Leidenschaft: sie verkünden die Frohbotschaft Jesu und teilen sein Mitgefühl und seine Liebe zu den Menschen mit; sie kämpfen gegen die heutige Armut, gegen Hungersnot, AIDS, Ebola, Analphabetentum … sie wissen, dass sie Hoffnung schenken können. Sie setzen sich gemeinsam für eine Sache ein und wissen, dass sie nur der versteckte Stein, das Senfkorn sind, das Leben hervorbringt. Sie machen sich zur Stimme jener 100 Sprachen, die Daniele Comboni sprechen wollte, um die anderen anstecken zu können. Es sind Frauen aus Afrika, Amerika, Europa und Asien, die ihr Leben in den Dienst von Gerechtigkeit und Frieden stellen, Frauen, die auch durch die Medien zur Stimme der Missionsanimation werden.
Diese Frauen können mit allen umgehen, sich allen nähern und sich eine gemeinsame Sache engagieren, indem sie ihren weiblichen Reichtum an Zärtlichkeit, Fähigkeiten, Dialogbereitschaft und Wunsch nach Weitergabe des Lebens einsetzen … dieses spezifisch weibliche Wesen hat im Herzen Combonis eine große Hoffnung für die Zukunft geweckt. Am 14. September ist in unserer Ordensfamilie ein neuer Sprössling entstanden: junge Frauen aus Lateinamerika, Afrika, Europa und Asien haben uns gebeten ihr Leben zu weihen und sich gemeinsam für den Traum von Daniele Combonis einsetzen zu dürfen, der im dritten Jahrtausend Wirklichkeit geworden ist: „Ich sterbe, aber mein Werk wird nicht sterben“. (SL) (Fidesdienst 4/10/2003 – 43 Zeilen, 555 Worte)


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