AFRIKA/NIGERIA - Nach Überfall auf einen Zug: Entführer drohen mit der Ermordung der Geiseln

Donnerstag, 7 April 2022 banditentum   dschihadisten  

Abuja (Fides) - In einer am gestrigen 6. April verbreiteten Videobotschaft, die gestern drohte die Gruppe, die sich zu dem am 28. März auf den Zug auf der Strecke Abuja-Kaduna verübten Anschlag bekennt (vgl. Fides 30.3.2022), mit der Tötung der gefangenen Geiseln, falls ihre Forderungen (die nicht veröffentlicht wurden) nicht erfüllt würden. Bei dem Anschlag starben acht Menschen, weitere wurden verletzt. Mehrere Passagiere wurden als Geiseln genommen (nach Angaben der Bahn werden noch etwa hundert Fahrgäste vermisst).
Das weniger als zwei Minuten dauernde Video zeigt vier Entführer mit einem der Passagiere, Alwan Hassan, dem Geschäftsführer der „Bank of Agriculture“. Einer der Entführer, der in Hausa sprach, sagte, dass die Geisel aufgrund ihres Alters und im Geiste des Ramadan freigelassen wurde, aber die Regierung solle das nicht missverstehen, denn es sei eine Geste, „die wir aus Mitleid mit ihm gemacht haben."
Auf Anweisung der Entführer sagt die Geisel in dem Video: „Ich habe eine große Anzahl von Menschen zurückgelassen, die sich in einer Situation befinden, die ihre schnelle Freilassung erfordert. Ich hoffe, dass die Regierung mit dem Anführer dieser Gruppe zusammentrifft, um so schnell wie möglich eine Freilassung zu erwirken". Die Familie bestätigte unterdessen die Freilassung der Geisel.
Das Video wurde Berichten zufolge in einem Basislager in Polwire in Birnin Gwari an der Straße zwischen Kaduna und Birnin im Bundesstaat Kaduna gedreht, wo am 5. April der Überfall auf den Zug stattfand. Ebenfalls am 5. April wurden mehrere Dörfer im Bundesstaat Kaduna angegriffen, wobei mindestens 17 Menschen getötet wurden. Die Unsicherheit in Nigeria wurde diese Woche sowohl von den Bischöfen als auch von Mohammed Sa'ad Abubakar III., Sultan von Sokoto und Präsident der Jama'atu Nasril Islam, der Vereinigung der nigerianischen islamischen Organisationen, angeprangert (vgl. Fides 5/4/2022).
(L.M.) (Fides 7/4/2022)


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