AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Niemand darf sich drücken: alle sind mit der eigenen Stimme für die Zukunft des Landes verantwortlich“, heißt es in einer Botschaft der Bischöfe des Ostens der Demokratischen Republik Kongo

Donnerstag, 22 Juni 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wir verrauen darauf, dass mit den bevorstehenden Wahlen eine neue Ära der Gerechtigkeit, des Friedens und der Arbeit in unserem Land beginnt“, so die Bischöfe der Diözesen im Osten Demokratischen Republik Kongo in einer Botschaft zu den bevorstehenden Wahlen im Land. „Wenn wir vorankommen wollen, dann müssen wir unserer Verantwortung in der heutigen Zeit in die Augen blicken und die Herausforderungen für die Zukunft des Landes annehmen“.
Die Bischöfe erinnern an das Engagement der Kirche bei der Aufklärung der kongolesischen Wähler. „Liebe Brüder und Schwestern, in den vergangenen drei Jahren haben wir mit Hilfe von Kursen, Hirtenbriefen und Botschaften versucht, euch auf diesen historischen Moment vorzubereiten. Wir werden euch auch weiterhin aufrufen, im Geist der Solidarität und des nationalen Zusammenhalts auf die Wahl vorzubereiten und dabei über die politische Spaltung des Moments hinauszublicken.“
In der Botschaft werden die Kongolesen aufgefordert, sich nicht von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit entmutigen zu lassen: „Wir könnten versucht sein, eine fragwürdige Verwaltung der öffentlichen Sache zu verurteilen. Trotzdem kann eine solche Einstellung allein nicht jenen Wandel herbeiführen, den die kongolesische Bevölkerung mit Nachdruck fordert: es geht um das Recht und die Pflicht, die eigenen Führungskräfte zu wählen, die die öffentlichen Angelegenheiten auf transparente Weise und zum Wohl aller verwalten. Es wäre deshalb unverantwortlich, wenn wir an der Passivität, dem Klagen und der Resignation festhalten“.
Aus diesem Grund wenden sich die Bischöfe auch an diejenigen, die aus persönlichem Interesse gerne am Status Quo festhalten würden: „Dies würde zum Nachteil des Gemeinwohls gelangen. Wir rufen deshalb dazu auf, das Wohl der Nation über alles andere zu stellen“. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo gibt es politische Spannungen, die weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen führen, bei denen ethnische Spaltungen im Hintergrund stehen, die oft von den Politikern und den Anführern der Guerillabewegungen manipuliert werden. Angesichts einer solchen Situation fordern die Bischöfe auf, „besondere Wachsamkeit, eine ausgeprägte Opferbereitschaft und den beständigen Einsatz für das Gemeinwohl unter Beweis zu stellen“. „Wenn wir Urheber unseres Gemeinschaftslebens sein wollen, müssen wir Männer und Frauen wählen, die die menschlichen und christlichen Werte der Wahrheit, der Solidarität, der Gerechtigkeit, des Friedens, der Arbeit fördern und sich der ganzheitlichen Entwicklung unseres Landes widmen“.
„Es ist deshalb wichtig, dass jeder Wähler sich des Wertes der eigenen Stimme bewusst ist, da nur Wahlen der Richtige Ausweg aus der gegenwärtigen Situation sind, wenn wir nicht unendlich im Kreis gehen und uns von einer Überganszeit zur anderen und von einer Rebellion zur anderen schleppen wollen …“.
„Wir vertrauen auf den Herrn und fordern euch, liebe Brüder und Schwestern, auf, die demokratischen Werte zu unterstützen, indem ihr nach dem eigenen Gewissen und erleuchtet von eurem Glauben handelt und vermeidet jeglicher Form der Provokation in dieser schwierigen Zeit unserer Geschichte zu widerstehen. (LM) (Fidesdienst, 22/06/2006 - 45 Zeilen, 485 Worte)


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