ASIEN LIBANON - Symposium: Kardinal Raï würdigt Dokument zur Gegenwart und Zukunft der Christen im Nahen Osten

Donnerstag, 31 März 2022 mittlerer osten   ortskirchen   ostkirchen   dialog   mission  

Bkerké (Fides) - Das vom ökumenischen Team von Theologen und Gelehrten „Nakhtar al Hayat“ verfasste Dokument über die Gegenwart und die Zukunft der Christen im Nahen Osten wurde vom Maronitischen Patriarchat gewürdigt, das die Veröffentlichung als "Wegbegleiter" bezeichnet. Es sei ein wertvolles Instrument, das zu einer realistischen und fruchtbaren Herangehensweise an die Probleme und Notlagen ermutige, die die Lage und den Alltag der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten prägen. Der maronitische Patriarch, Kardinal Béchara Boutros Raï wählte, dankte mit diesen Worten für das bereits im vergangenen September von einer Gruppe von elf christlichen Theologen und Gelehrten des Nahen Ostens veröffentlichte Dokument (vgl. Fides 28/9/2021) auszudrücken.
Das umfassende Dokument mir rund einhundert Paragraphen, versteht sich als systematischer Versuch dar, die gegenwärtige Situation und die Zukunftsperspektiven der christlichen Gemeinschaften im arabisch-nahöstlichen Kontext zu untersuchen. Das Dokument war Gegenstand eines Symposiums, das am gestrigen Mittwoch, den 30. März, im maronitischen Patriarchat in Bkerké stattfand. Bei der Eröffnung des Symposiums nannte Patriarch Raï die Stärken des Textes. „In diesem Dokument", betonte der libanesische Kardinal, "ist der Ausgangspunkt eine konkrete und realistische Diagnose der gegenwärtigen Lage der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten, die unter Berücksichtigung der vergangenen Geschichte, der theologischen und liturgischen Traditionen der Kirchen des Nahen Ostens und des gegenwärtigen Kontextes im Nahen Osten mit seinen Licht- und Schattenseiten dargestellt wird“.
„Das Dokument", so der maronitische Patriarch weiter, "zeigt ohne Umschweife die Notlagen und Krisenfaktoren auf, die die Gegenwart und die Zukunft der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten kennzeichnen, und schlägt dann mit Mut und prophetischem Geist die Wege vor, die zu beschreiten sind, und die Veränderungen, die umzusetzen sind, um die Vitalität der christlichen Präsenz im Nahen Osten und ihren fruchtbaren Beitrag zum Wohl der Völker des Nahen Ostens zu erhalten“. "Dieses Dokument", sagte der maronitische Patriarch unter anderem, "bietet uns einen Weg für alle Ereignisse unseres Lebens. Das Thema ist die Gegenwart Christi selbst im Nahen Osten. Und davon ausgehend bietet das Dokument auch eine Plattform für die Betrachtung von Notlagen und Problemen, die die Familie, die Kirche, den Staat und die Gesellschaft betreffen".
Das von Patriarch Raï erläuterte Dokument geht auf die Initiative einer Gruppe von Fachleuten für Theologie, Sozialwissenschaften und geopolitische Fragen zurück. Zu dem Team gehören unter anderem Frau Professor Souraya Bechealany, ehemalige Generalsekretärin des Rates der Kirchen des Nahen Ostens, der libanesische griechisch-melkitische Theologe Gabriel Hachem, Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission, und der maronitische Priester Rouphael Zgheib, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Libanon.
(GV) (Fides 31/3/2022).


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