EUROPA/UKRAINE - Buchhandlung der Pauliner in Lwiw: “Menschen suchen geistigen Trost in unseren Büchern”

Donnerstag, 31 März 2022 kriege   missionsinstitute  

Lwiw (Fides) - "Die Ukraine befindet sich seit mehr als einem Monat im Krieg. Jeden Tag zerstören Bomben Häuser in verschiedenen Teilen des Landes. Die Stadt Mariupol ist zu einem großen Friedhof geworden. Ein Strom von Menschen durchquert die Ukraine auf der Suche nach einem Fluchtweg und einem sichereren Ort. In Lwiw suchen sie meist nur für ein paar Tage Zuflucht, aber es reicht uns, ihre Tränen zu sehen und ihre zitternden Arme zu berühren", so der aus Polen stammende, Pater Mariusz Krawiec von der Gesellschaft des Heiligen Paulus, Oberer der kleinen Ordensgemeinschaft in Lwiw.
"Am 26. März befand ich mich im Innenhof unseres Hauses. Plötzlich sah ich über meinem Kopf drei russische Raketen. Sie fliegen sehr schnell, aber so niedrig, dass ich sie sehr gut sehen kann. Ich wusste in diesem Moment, dass es sich um Instrumente des Todes handelt. Ein paar Minuten später hörte ich eine Explosion und Rauch am Horizont. Ich hatte in diesem Moment große Angst und wurde von Entsetzen gepackt. Denn wer wusste schon, ob eine weitere Bombe auf unser Haus fallen wird".
„Menschliche Zusicherungen zählen in diesen Momenten nicht", so der Priester weiter. „Wir wollen hören: "Habt keine Angst!". Diese Worte Jesu kennen wir Pauliner gut aus unseren Kirchen und Kapellen: der selige Jakobus Alberione wollte, dass sie immer in der Nähe des Tabernakels stehen. Habt keine Angst! Ich bin bei euch!' Die Gegenwart des Herrn gibt uns Sicherheit und stellt den Frieden im Herzen wieder her. Alles beginnt mit dem Herzen. Wenn in dir Frieden herrscht, erschreckt dich der Krieg, der anderswo herrscht, nicht mehr".
Am 29. März besuchte Kardinal Konrad Krajewski während seines Besuchs in Lemberg zur Übergabe eines von Papst Franziskus gespendeten Krankenwagens für im Krieg verwundete Kinder auch die Buchhandlung der Pauliner. Der Kardinal dankte den Ordensleute für ihre Präsenz in der Ukraine und segnete ihre Arbeit.
„Der Verlag des Ordens in der Ukraine arbeitet weiter. Die Buchhandlung in Lwiw ist oft eine Anlaufstelle für Menschen, die in Büchern geistigen Trost suchen. Wir sind weiterhin auch im Internet präsent", schließt Pater Mariusz, "wir erhalten auch Anfragen für unsere in ukrainischer Sprache veröffentlichten Bücher aus verschiedenen Ländern, in denen sich Flüchtlinge aufhalten, insbesondere aus Polen, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Deutschland“.
(SL) (Fides 31/3/2022)


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