AMERIKA/BOLIVIEN - „Aktive Teilnahme an der Definition der Erziehungspolitik des Landes“: Treffen der bischöflichen Kommission für Erziehung und des Bolivischen Erziehungsforums zur Analyse der im neune Gesetzentwurf enthaltenen Reformvorschläge

Mittwoch, 21 Juni 2006

La Paz (Fidesdienst) - Die Analyse der gegenwärtigen Situation im bolivischen Erziehungswesen und die Formulierung von Vorschlägen für ein neues Erziehungsmodell stehen im Mittelpunkt der Tagung, die die bischöfliche Kommission für Erziehung in Zusammenarbeit mit dem Bolivischen Erziehungsforum vom 21. bis 24. Juni in La Paz veranstaltet. Das Motto der Veranstaltung lautet „Aktive Teilnahme an der Definition der Erziehungspolitik des Landes.“ Dabei sollen vor allem Richtlinien für eine Erziehungspolitik formuliert werden, die die Veränderungen im Bereich der Erziehung vor dem Hintergrund eines neuen politischen und sozialen Kontexts im Land. Außerdem sollen eine Reihe von Vorschlägen für die Entwicklung von Projekten zur Förderung der Erziehung formuliert werden.
An dem Treffen werden rund einhundert Delegierten der Abteilungen für Erziehung bei den Ortskirchen und der Vertreter der Büros des Erziehungsforums in den Verwaltungsbezirken sowie zahlreiche Experten teilnehmen, die zur Analyse, zum Diskussion und zur Formulierung der Vorschläge beitragen.
Auf dem Programm stehen folgende Themen: Analyse des von der zuständigen Kommission vorgeschlagenen Gesetzes zur Erziehung; Analyse der gegenwärtigen Situation im Erziehungswesen auf nationaler Ebene und in den Verwaltungsbezirken; die aktuelle Erziehungs- und Kulturpolitik; die Beteiligung der Gesellschaft an der Erziehung; Autonomie; Verfassungsgebende Versammlung und Erziehung. Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung fanden in den einzelnen Verwaltungsbezirken Workshops zu Themen des Erziehungswesens statt, die zu einer Veränderung entsprechend der Situation im Land beitragen sollen.
In Bolivien findet derzeit, sowie auch in anderen Lateinamerikanischen Ländern, eine Reform des Erziehungswesens statt. Der Gesetzentwurf zur Erziehung in Bolivien sieht unter Punkt 10 vor, dass „eine säkulare Erziehung entwickelt wird, die den Glauben, die Spiritualität der Völker der bolivischen Nation als Grundlagen des individuellen und gemeinschaftlichen Rechts respektiert.“ Das Erziehungsministerium des Landes erklärte, dass die „Erziehung säkular und der Religionsunterricht kein Pflichtfachs sein wird und es Unterricht zur Geschichte der Religionen geben wird“. Dabei geht man von einer Änderung bei der Erziehung der jungen Generationen und einer Modifizierung der Vereinbarungen zwischen der Kirche und dem Staat aus. Der Gesetzentwurf wird dem Nationalen Kongress für Erziehung zwischen dem 10. und 15. Juli erörtert zur Debatte vorliegen. (RG) (Fidesdienst, 21/06/2006 - 34 Zeilen, 361 Worte)


Teilen: