AFRIKA - Welttuberkulosetag: Von weltweit rund 10 Millionen Patienten leben 25% in Afrika

Mittwoch, 23 März 2022

Cuamm

Padua (Fides) - "In allen Krankenhäusern, in denen wir tätig sind, von Rumbek im Südsudan bis Wolisso in Äthiopien, über Tosamaganga in Tansania, behandeln wir Tuberkulosepatienten. In einigen Ländern wie Angola liegt die Sterblichkeitsrate bei 62/100.000 Einwohnern", bekräftigt Fabio Manenti, Projektleiter beim italienischen medizinischen Hilfswerk „Medici con l’Africa Cuamm“ im Vorfeld des Welttuberkulosetags, der jedes Jahr am 24. März begangen wird. "Wir haben nie aufgehört, uns um Tuberkulosepatienten in Afrika zu kümmern, auch nicht, als mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie und auch nicht, als die Kranken wegen der zahlreichen Einschränkungen nicht ins Krankenhaus kamen", heißt es in dem Schreiben.
Weltweit sterben mehr als 4.100 Menschen an Tuberkulose und fast 30.000 erkranken täglich, obwohl es sich um eine vermeidbare und heilbare Krankheit handelt. Das italienische Hilfswerk setzt sein Engagement im Kampf gegen diese stille Krankheit fort, die viel weiter verbreitet ist, als es scheint. Uganda und Angola seien nur zwei Beispiele dafür, wie Teamarbeit in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft etwas bewirken könne. "Viele Menschen hier denken, dass eine Tuberkulose-Infektion automatisch AIDS bedeutet. Dies ist ein Irrglaube, der ausgeräumt werden muss. Ich bin froh, diese Ausbildung gemacht zu haben und für meine Gemeinschaft zu arbeiten. Auf diese Weise kann ich meinen Leuten wirklich helfen“, so der 57jährige Witwer Paul Lotyang, der mit seinen drei Kindern in Kotido Uganda lebt Er wurde von Cuamm als Gemeindereferent ausgewählt und ausgebildet. Er geht von Dorf zu Dorf und versucht vor Ort, Verdachtsfälle von Tuberkulose zu identifizieren. Er kann weder lesen noch schreiben, aber er hat gelernt, die Anzeichen der Krankheit zu erkennen, und wenn er einen Fall identifiziert, begleitet er den Patienten persönlich zum Gesundheitszentrum und wartet auf die Diagnose. „Er ist damit eine Schlüsselperson bei der Ermittlung von Infektionen und beim Aufbau einer direkten Beziehung zu den Patienten, die er auch zur Einnahme ihrer Medikamente begleitet, damit sie nicht aufhören, sich selbst zu behandeln", so der Projektleiter.
„In Uganda", so ein Mitarbeiter des Hilfswerks weiter, "ist die Zusammenarbeit mit den Gemeinden eine erfolgreiche Strategie. Es handelt sich um eines der am stärksten betroffenen Gebiete ist Karamoja, eine sehr arme Region, in der eine halbnomadische Bevölkerung lebt und in der es jährlich etwa 6.000 Tuberkulosefälle gibt. Wir garantieren mit unseren Partnerorganisationen einen umfassenden Einsatz: von der Betreuung in den entlegensten Dörfern bis hin zu mobilen Kliniken, von der Begleitung der Kranken bei der Einnahme der Medikamente an den Verteilungsstellen bis hin zur Behandlung und Pflege im Krankenhaus. Das Engagement erstreckt sich auf 5 Bezirke, 26 Landkreise, eine Bevölkerung von etwa 600.000 Menschen und mehr als 2.200 Aktivisten. Im Jahr 2021 wurden 83.566 Personen auf Tb überwacht, 15.991 Patienten mit Verdacht auf Tb wurden zur Bestätigung der Diagnose ins Krankenhaus geschickt und 1.272 Personen wurden diagnostiziert und behandelt".
"Von Bedeutung ist auch die Arbeit in Angola, wo ein Projekt zur Bekämpfung von Tuberkulose und gleichzeitiger Tuberkulose- und Hiv-Infektion während der Covid-19-Pandemie durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, die Frühdiagnose, Überweisung und Behandlung der Patienten in der Provinz Luanda zu verbessern, indem in die Ausbildung von Gesundheitspersonal, die Bereitstellung von Laborausrüstung und Reagenzien, die Unterstützung bei der Datenverwaltung und die Nachsorge der Patienten durch kommunale Gesundheitshelfer investiert wird“, heißt es in der Mitteilung zum Welttuberkulosetag.
Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt starben im Jahr 2020 weltweit mehr als eine Million Menschen an Tuberkulose sterben; etwa 10 Millionen waren erkrankt, davon 25 % in Afrika.
(AP) (Fides 23/3/2022)


Teilen: