AFRIKA/MAURETANIEN - In einigen Landesteilen hat die Unterernährung das Niveau der Notsituation erreicht: eine weitere Jahreszeit unter schwierigen Umständen könnt Lage nur noch schlimmer machen

Dienstag, 20 Juni 2006

Rom (Fidesdienst) - Das Lebensmittelprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt vor der prekären Lage, in der sich Mauretanien derzeit befindet. Die Lebensmittelknappheit führt zu einem raschen Anstieg der Preise und es ist eine schwere Lebensmittelkrise für den kommenden Winter zu erwarten.
Um den Lebensmittelbedürfnissen der Bevölkerung zu entgegenzukommen, verteilt das Welternährungsprogramm Nahrungsmittel für 16.000 Kinder in 260 Ernährungszentren in verschiedenen Regionen des Landes.
Sollten jedoch keine weiteren Fonds für das Programm im Land, das zu den ärmsten auf der Welt gehört, zur Verfügung gestellt werden, wird das Hilfswerk der Vereinten Nationen ab August die eigenen Hilfsprogramme einschränken müssen. Im Rahmen der Projekte des WFP sollen in Mauretanien im Jahr 2006 insgesamt rund 382.400 Menschen ernährt werden.
Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts wurde Mauretanien von verschiedenen Naturkatastrophen heimgesucht, darunter Überschwemmungen, Trockenheit, Heuschreckenplagen, was zu einer weiteren Verarmung der Bevölkerung führte. In einigen Teilen des Landes hat die Unternährung fast das international anerkannte Niveau einer Notsituation erreicht. Eine weitere schwierig Jahreszeit könne die Lage nur noch schlimmer machen.
Einschränkungen bei der Verteilung von Getreide, dem Hautnahrungsmittel der Bevölkerung, würden für die Hälfte der Menschen eine Reduzierung der Lebensmittelrationen um 50% mit sich bringen. Die Preise für die Lebensmittel sind in einigen Teilen des Landes um bis zu 22% angestiegen. Aus diesem Grund haben viele ländliche Gemeinden Schulden gemacht. Um die Lebensmittelsicherheit für die Kinder im ganzen Land zu sichern wurden insgesamt 260 Ernährungszentren eingerichtet. (AP) (Fidesdienst, 20/06/2006 - 27 Zeilen, 255 Worte)


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