EUROPA/UKRAINE - Franziskaner in Konotop leisten Hilfe und erinnern an Hiob: „'Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?‘“

Freitag, 4 März 2022 kriege   franziskaner   gebet  

Konotop (Fides) - "Inmitten von Leid, Not und Krieg versuchen wir mit den Mitbrüdern der Franziskanerprovinz vom Erzengel Michael, den ärmsten und am meisten Not leidenden Menschen der Stadt Konotop mit ihren 80.000 Einwohnern zu helfen", so der Franziskanerpater Romualdo Zagurskyj aus Konotop im Nordwesten der Ukraine in einer Mitteilung an Fides.
"Unser Tag beginnt zurzeit nicht mit dem Stundengebet, sondern mit der Unterbringung der uns anvertrauten Menschen in den Sicherheitsräumen im Keller des Klosters. Danach stellen wir uns zusammen mit freiwilligen stundenlang in Apotheken für Medikamente und in Lebensmittelgeschäften für Brot und Milch an und erhalten im Laufe des Tages Dutzende von Hilfeersuchen mit Meldungen über mögliche Bombenanschläge", so der Ordensmann zum Tagesablauf.
„Wir bieten bedürftigen Menschen Unterstützung und des Mitgefühl", so Pater Zagurskyj , "Trotz der schwierigen psychologischen Situation und der begrenzten physischen und materiellen Kapazitäten spüren wir Gottes Vorsehung wie nie zuvor", insbesondere bei der Suche und Verteilung von Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung und Medikamenten, die Leben gerettet haben. „Es ist ein Wunder zu sehen, dass es bisher nie passiert ist, dass wir nichts hatten, um den Menschen zu helfen, die zu uns kommen, darunter auch die Flüchtlinge".
Um den Menschen geistigen Beistand und Trost zu spenden, "haben wir begonnen, nicht nur Lebensmittel und Medikamente, sondern auch Rosenkränze zu verteilen, und alle nehmen sie mit einer Liebe und einem Glauben an, der uns inspiriert und bewegt", berichtet er weiter.
Inmitten der Schwierigkeiten und auch wenn wir Risiken ausgesetzt sind, "spüren wir als Gläubige der Pfarrei Unserer Lieben Frau von Fatima immer den besonderen Schutz der Muttergottes. Da Maria uns gerade in Fatima aufgefordert hat, für Russland zu beten, sollten wir uns alle für das Fehlen eines solchen Gebets in der Welt und die bitteren Früchte verantwortlich fühlen. Stattdessen erleben wir die besondere Fürsorge der Mutter Gottes für unsere Stadt, denn fast alle unsere Gemeindemitglieder engagieren sich auf verschiedene Weise im Dienst am Nächsten: sie geben den Armen zu essen, nehmen Obdachlose auf, teilen Lebensmittel aus, trösten die Verzweifelten. Keiner von uns lässt sich von der Verzweiflung überwältigen, und ich persönlich halte dies für einen außergewöhnlichen Schutz durch Maria", betont Pater Zagurskyj.
"Während des Krieges wiederholen wir die Worte der biblischen Figur Hiob (Hiob 2,10): 'Nehmen wir das Gute an von Gott, sollen wir dann nicht auch das Böse annehmen?'“, so der Franziskanerpater abschließend, „Und wir hoffen, dass der Herr uns wie Hiob, dem großen Gerechten, noch mehr Gnaden schenken wird, als wir bereits vor diesem Krieg erhalten haben".
"Ich möchte hinzufügen“, betont er, „dass wir in Konotop die Unterstützung der Menschen in aller Welt und ihre Gebete spüren. Wir erleben die tiefe Freude und Solidarität der Menschen guten Willens, und ich bin all jenen unsagbar dankbar, die beten, fasten, Hilfe schicken, die sich in irgendeiner Weise um das Schicksal der Ukraine sorgen".
(PA) (Fides 4/3/2022)


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