AMERIKA/MEXIKO - Bemühen um Verständigung: Sozialer Frieden eine Frage der Moral

Donnerstag, 24 Februar 2022 soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

Desde la Fe

Mexiko-Stadt (Fides) - "Wir dürfen nicht vergessen, dass die soziale Polarisierung, die wir heute im ganzen Land erleben, größtenteils ein Spiegelbild dessen ist, was in den Reihen der Führung geschieht, in der politischen Klasse geschieht, deren Narrativ, Denkweise, Dogmen und Konflikte im ganzen Land widerhallen. Aus diesem Grund lädt der Primas der Erzdiözese Mexiko – im Namen einer Kirche, die sich stets für eine Kultur des Friedens und der Verständigung einsetzt – die Politiker des Landes auf, die moralische Verantwortung zu übernehmen, die ihnen durch ihre Positionen übertragen wird, und tolerant gegenüber der Vielfalt der Meinungen und Positionen zu sein, und einen Weg der Begegnung zugunsten des Gemeinwohls einzuschlagen", heißt es im Leitartikel der Wochenzeitung "Desde la Fe" der Erzdiözese Mexiko.
In diesem Zusammenhang wird hervorgehoben, dass die Abgeordnetenkammern, die für die Entwicklung des Landes von entscheidender Bedeutung sind, "Institutionen von hohem moralischem Ansehen sein sollten, deren Mitglieder, anstatt sich auf parteipolitische Ziele zu konzentrieren, stets eine umfassende Vision haben sollten, um objektiv zu beobachten, was das Volk braucht“.
Neben den Reformen, die für das Land sicherlich notwendig sind, "braucht das Volk in erster Linie den sozialen Frieden, einen Frieden, der nicht per Dekret erreicht werden kann, sondern durch Vorbilder gefördert werden kann, denn der Frieden ist eine moralische Frage und keine Frage der Gesetze". Der Autor des Leitartikels stellt fest, dass die Medien die jüngsten Diskussionen besonders hervorgehoben haben, die "eher durch Disqualifizierungen als durch eine maßvolle, zu einem Konsens führende Debatte gekennzeichnet sind". Im Kongress des Bundesstaates Mexiko hatten sich zwei Abgeordnete verschiedener Parteien zunächst verbal beleidigt und schließlich sogar mit Schlägen gedroht.
"Gute Zeiten für unser Land können nur entstehen, wenn wir nach echten und tiefen Werten leben, wie den Werten des Evangeliums", schließt der Text, der abschließend ein christliches Grundprinzip nennt, das im politischen Handeln gelten sollte sein sollte: "Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen, segnet die, die euch verfluchen und betet für die, die euch verleumden".
Die mexikanischen Bischöfe riefen gemeinsam bereits am Ende der Vollversammlung der Bischofskonferenz (CEM) im November (vgl. Fides 11/11/2021) dazu auf: "Mexiko kann sich zum Besseren wenden! Mexiko ist ein gläubiges Volk mit großen Werten". Man müsse sich jedoch, "auf den Weg zu machen und Verantwortung füreinander übernehmen... Wir dürfen uns nicht von Individualismus, Gier und Egoismus überwältigen lassen. Gemeinsam in Gemeinschaft und Einheit zu gehen bedeutet, Zersplitterung, Spaltung und politische Polarisierung zu überwinden".
(SL) (Fides 24/02/2022)


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