AFRIKA/KAMERUN - Unabhängigkeitskonflikt: Weitere Anschläge auf Schulen in den englischsprachigen Regionen des Landes

Dienstag, 22 Februar 2022 bewaffnete gruppen   schule   studenten  

Yaoundé (Fides) - Unter den Bildungseinrichtungen, auf die in den vergangenen Wochen im Südwesten Kameruns Anschläge verübt wurden, befindet sich auch eine katholische Schule. Am 8. und 11. Februar brannten bewaffnete Gruppen zwei Schulen nieder: es handelt sich um die staatliche Grundschule in Molyko (Buea) und die katholische Schule „Queen of Rosary“ in Mamfe. Diese beiden Brandanschläge sind nur die jüngsten in einer Reihe von Angriffen auf Schüler, Lehrkräfte und Schulgebäude, durch die mehr als 700 000 Schüler in den Regionen im Nordwesten und Südwesten ihres Rechts auf Bildung beraubt wurden.
Die englischsprachigen Regionen im Nordwesten und Südwesten Kameruns befinden sich seit fünf Jahren in einem Konflikt um die Abspaltung vom Rest des Landes, der überwiegend französischsprachig ist. Die beiden Regionen gehören zur Kirchenprovinz Bamenda, deren Bischöfe in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Erklärung "mit großer Sorge und Bedauern die Verschlechterung der Situation zur Kenntnis genommen haben, die seit langem in den Regionen Nordwest und Südwest zu beobachten ist".
Die Bischöfe brachten ihre "Solidarität mit den Opfern, Unterdrückten, Vertriebenen und Flüchtlingen" zum Ausdruck und erklärten, sie würden auch weiterhin "gewaltsame Methoden der Konfliktbeilegung verurteile“. „Denn Gewalt führt in der Regel zu noch größerem Leid und 'wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen'", warnen die Bischöfe die betonen, sie teilten "die Schmerzen und Ängste, die Freuden und Hoffnungen ihres Volkes" und baten "die Gottesmutter von Lourdes um Fürsprache für alle unsere kranken Brüder und Schwestern und für uns alle in unserem Streben nach dauerhafter Gerechtigkeit und Frieden".
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in dem Konflikt bisher insgesamt mindestens 4.000 Menschen ums Leben gekommen und mehr als eine Million Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. Unter den Vertriebenen sind 54 % Frauen, und Kinder machen 60 % der Vertriebenen aus, während ältere Menschen 10 % der Vertriebenen ausmachen.
(L.M.) (Fides 22/2/2022)


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