AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Wahlen in der Demokratischen Republik Kongo: Caritas Ituri führt in der Region, in der es immer noch zu Gewalt kommt, Projekte zur Entwicklung und Versöhnung durch

Samstag, 17 Juni 2006

Bunia (Fidesdienst) - „Wote wa Mungu“ (Wir sind alle Kinder Gottes) und „Jamaa Ecclesia mmoja“ (Die kirchliche Familie ist nur eine) lauten die beiden Slogans in suaheli, mit denen Bischof Dieudonné Uringi von Bunia in der Region Ituri im Nordosten der Demokratischen Republik am Vorabend der ersten freien Wahlen seit 40 Jahren, die Ende Juni stattfinden werden, an die Bürger des Landes wendet.
Friede ist jedoch nicht nur die Abwesenheit von Gewalt, sondern er muss Tag um Tag aufgebaut werden. In diesem Bewusstsein stellte Bischof Uringi die Versöhnung als einzigen Weg zu einem tatsächlichen und dauerhaften Frieden in den Mittelpunkt seiner Pastoral.
„Abgesehen von der Versöhnung brauchen wir aber auch Entwicklung“, erklärt der Leiter des Entwicklungsbüros der Caritas, Pfarrer Emmanuel Kodjo, in einem Interview mit der kongolesischen Nachrichtenagentur DIA. Nach Ansicht des Geistlichen gehört die Zufriedenstellung der grundlegenden Bedürfnisse der Bürger zu den Voraussetzungen für eine Beruhigung der Gemüter unter der Bevölkerung, die weiterhin in Armut lebt und sich den Gefahren der Gewalt ausgesetzt sieht. In Ituri treiben weiterhin bewaffnete Gruppen ihr Unwesen, die das Friedensabkommen nicht unterzeichneten und vor Plünderungen der Zivilbevölkerung nicht zurückschrecken. Auch Bischof Uringi äußerte seine Sorge hinsichtlich der Gewalt in der Region, die auch darauf abzuzielen scheint, einen ruhigen Verlauf der bevorstehenden Wahl zu stören. Der Bischof fragt sich welche Interessen sich hinter der Verhinderung der Rückkehr des Friedens in die Region Ituri verbergen.
Trotz der bestehenden Probleme setzt die örtliche Caritaszentrale ihr Bemühen um die Friedensarbeit unter den Einwohnern der Region fort und führt Entwicklungsprogramme für Bauern und Viehzüchter fort. Viehzucht und Landwirtschaft gehören zu den wichtigsten wirtschaftlichen Tätigkeiten in der Region. Zu Konflikten kommt es in der Region häufig auch, weil sich Landwirte und Viehzüchter um den Zugang zu den Wasservorräten streiten. Im Rahmen der Friedensarbeit engagieren sich vor allem Ordensleute aus verschiedenen Volksgruppen, die damit ein konkretes Zeugnis vom möglichen Zusammenleben der Menschen in der Region ablegen.
Zu den verschiedenen Projekten der Caritaszentrale in Bunia gehört auch der Schutz der Herden und die Verhinderung des Wechsels der Weideplätze, der Anlass für die Spannungen unter den Landwirten ist.
Dieses Jahr wurde auch ein Programm zur Förderung des Bohnen- und Maisanbaus auf den Weg gebracht. Bohnen und Mais sind die Grundnahrungsmittel der Menschen in der Region. Im Rahmen des Programms wurden 2.950 Familien der verschiedenen Volksstämme in der Region mit Saatgut versorgt. Die Entwicklungsprogramme bei der Viehzucht wurden jedoch durch die Vogelgrippe und die Schweinepest gebremst, die aus anderen Ländern in die Demokratische Republik Kongo eingeführt wurden. Aus diesem Grund wurde die Einfuhr von Geflügel und Schweinen aus dem Ausland gestoppt, die an die Einwohner verteilt werden sollten. (LM) (Fidesdienst, 17/06/2006 - 41 Zeilen, 462 Worte)


Teilen: