AMERIKA/EL SALVADOR - Neue Selige: “Ihr Beispiel möge den Wunsch wecken, sich für Brüderlichkeit und Frieden einzusetzen”

Montag, 24 Januar 2022 seligsprechung   ermordete missionare   ortskirchen   papst franziskus  

Celam

San Salvador (Fides) - "Gestern wurden in San Salvador der Jesuitenpater Rutilio Grande García und zwei Gefährten im Laienstand zusammen mit dem Franziskanerpater Cosme Spessotto als Märtyrer für den Glauben seliggesprochen. Sie standen an der Seite der Armen und legten Zeugnis ab für das Evangelium, die Wahrheit und die Gerechtigkeit, bis hin zum Vergießen ihres Blutes. Möge ihr heldenhaftes Beispiel in allen Menschen den Wunsch wecken, sich mutige für Brüderlichkeit und des Frieden einzusetzen. Lasst uns den neuen Seligen applaudieren!", so Papst Franziskus am Sonntag, 23. Januar, nach dem Angelusgebet mit Blick auf die Seligsprechung, die am Nachmittag des 22. Januar in El Salvador stattgefunden hatte (vgl. Fides 01/09/2021; 17/01/2022; 22/01/2022).
Die feierliche Seligsprechung wurde im Namen des Heiligen Vaters von Kardinal Gregorio Rosa Chavez, Weihbischof von San Salvador, geleitet. An der Veranstaltung nahmen Bischöfe aus mehreren mittelamerikanischen Ländern, Regierungsvertreter und in El Salvador akkreditierte Diplomaten teil. Rund 6.000 Gläubige nahmen unter Einhaltung der für die Pandemie festgelegten Sicherheitsmaßnahmen auf der „Plaza Divino Salvador del Mundo“ in der Hauptstadt des Landes, an diesem historischen kirchlichen Ereignis teil.
"In unserer Versammlung gibt es bescheidene Bauern, die sich darüber freuen, dass die Kirche die Heiligkeit derer anerkennt, die ihr Leben in den Dienst der Kirche gestellt haben. Es sind auch Vertreter der Gemeinschaften anwesend, die von Bruder Cosme und Pater Rutilio geleitet wurden", betonte Kardinal Rosa Chavez in seiner Predigt. „Mit Manuel Solórzano und dem jungen Nelson Rutilio haben wir Vertreter jener riesigen Menge, die niemand zählen kann, nämlich die unzähligen anonymen Märtyrer", sagte er und erinnerte an die symbolische Zahl von 75.000 Toten "während des Bruderkriegs, der uns zwölf Jahre lang ausbluten ließ und mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags durch die Konfliktparteien ein glückliches Ende fand“.
Pater Rutilio Grande, so der Kardinal weiter, "kehrte, nachdem er den IPLA-Kurs in Ecuador absolviert und die Erfahrung der Arbeit mit den Bauern und Indigenen in der Diözese Riobamba zur Zeit von Bischof Leonidas Proaño gemacht hatte, mit einer klaren und eindeutigen Option für die Armen in unser Land zurück. Er stand an der Spitze der Liste unserer Märtyrer, gefolgt von zwanzig amerikanischen Priestern, drei Ordensleuten und einem Missionar sowie Hunderten von anonymen Märtyrern". Zu den bekanntesten Märtyrern des Landes gehören Erzbischof Romero und ein weiterer Bischof, Roberto Joaquín Ramos, der im Juni 1993 ermordet wurde.
"Die Anwesenheit von zwei Laien, Manuel Solórzano und Nelson Rutilio Lemus, ist wie ein Fenster, durch das man auf die Realität einer riesigen Menschenmenge blickt, die niemand zählen konnte", fügte der Kardinal hinzu und hoffte, dass unsere Märtyrer uns helfen werden, "die Erinnerung und damit die Hoffnung wiederzuerlangen, um den Traum von einem versöhnten und friedlichen Land nicht aufzugeben, einem Land, wie unser Gott es will: gerecht, brüderlich und solidarisch".
In seinem Apostolischen Schreiben, mit dem er die Seligsprechung genehmigte, sagte Papst Franziskus, die vier Märtyrer seien "heldenhafte Zeugen für das Reich Gottes, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens, sogar bis zum Vergießen von Blut. Von nun an werden sie als Selige bezeichnet und jedes Jahr am 12. März bzw. am 10. Juni an den gesetzlich festgelegten Orten gefeiert".
(SL) (Fides 24/01/2022)


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