AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischöfe: “Ausbeutung der Ressourcen zerstört Ökosystem”

Mittwoch, 19 Januar 2022 umwelt   bischöfe  

Bangui (Fides) - "Die Ausbeutung und Zerstörung unseres Ökosystems sind entsetzlich", beklagen die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik in der Botschaft zum Abschluss ihrer ersten Vollversammlung in diesem Jahr.
Die Bischöfe prangern in diesem Zusammenhang vor allem die natürlichen Ressourcen ihres Landes durch "ausländische Unternehmen mit der Komplizenschaft unserer eigenen Landsleute" an. Deshalb fordern sie nachdrücklich „Transparenz bei den Vereinbarungen zwischen der Zentralafrikanischen Republik und ausländischen Partnern und Ländern".
Die unkontrollierte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Zentralafrikanischen Republik (vgl. Fides 2/5/2019) werde auch durch die Krise der moralischen Werte begünstigt, wie die Botschaft in Erinnerung ruft: "Korruption, illegale Bereicherung, Missmanagement, Inkompetenz und fehlende Berufsethik in einigen staatlichen Diensten, Amtsmissbrauch und Ungerechtigkeit sind alles Symptome, die die Krise der moralischen Werte verdeutlichen“, schreiben die Bischöfe.
Eine moralische Krise, die, wie die Bischöfe beklagen, auch Kinder betreffe, die von „Erwachsenen ausgebeutet werden, die Naivität der Kinder ausnutzen und sie auch sexuellen missbrauchen und so ihre Jugend und ihre Zukunft aufs Spiel setzen".
Im September ordneten die Vereinten Nationen den Abzug von rund 450 gabunischen Friedenssoldaten aus ihrer Friedenstruppe in der Zentralafrikanischen Republik an, nachdem die Regierung in Libreville Vorwürfe von sexueller Ausbeutung und Missbrauch in ihren Reihen untersucht hatte. Neben Gold, Diamanten und Holz, den am meisten ausgebeuteten Ressourcen, ist die Zentralafrikanische Republik reich an Kassiterit, Eisen, Mangan, Kupfer oder den so genannten seltenen Erden, die für die digitale und "grüne" Wirtschaft unverzichtbar sind.
(L.M.) (Fides 19/1/2022)


Teilen: